Julchens Hochzeitstagebuch
von Julchen
Beflügelt von unserer erfolgreichen Anmeldung beim Standesamt waren wir Ringe anschauen….mal wieder. Um es nicht zu spannend zu machen: Nein, wir haben keine gefunden. Noch nicht. Haben aber auch noch ein bisschen Zeit, also kein Grund zur Panik. Vorallem jetzt, wo ich weiß, dass man Eheringe nicht bei jedem Juwelier schon 3 Monate vorher bestellen muss…. Im Schnitt reichen 10 bis 14 Tage.
Was die optischen Anforderungen an unsere Ringe betrifft, sind wir uns eigentlich einig: Auf jeden Fall silberfarben bzw. weiß (also eben nicht gold- oder mehrfarbig), relativ schmal, eher schlicht und längsmattiert. Meiner soll unbedingt einen Brillianten haben, oder vielleicht sogar lieber drei kleinere in einer Reihe (…ich kann mich nur nicht entscheiden, ob längs oder quer…). Ein Verkäufer hat mir erzählt, dass die drei Brillianten für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen. Schade, ich hatte eher sowas wie Villa, Jacht und Maybach gehofft . Naja, jedenfalls gibt es nicht gerade wenig Ringe, auf die diese Beschreibung in irgendeiner Form zutrifft…andererseits haben wir aber noch kaum welche gefunden, auf die wirklich alles in idealer Kombination zutrifft. Und je mehr Ringe ich sehe, desto weniger kann ich mich für irgendwas entscheiden.
Dann ist da ja auch noch die Materialfrage, die ich persönlich völlig unterschätzt hatte. Aber dank Olli und einigen Fachleuten aus verschiedenen Schmuckläden weiß ich jetzt, dass man da eine richtige Wissenschaft draus machen kann…. Sehr faszinierend, aber für mich völlig uninteressant. Schließlich will ich keinen Ring, mit dem ich theoretisch auch in 60 Jahren noch Steine klopfen und Messer wetzen könnte, sondern einen, der mir gefällt!
Aber im Endeffekt wollen wir das ja beide und, wie gesagt, darüber, wie sie aussehen sollen, sind wir uns zum Glück einig. Ein paar Juweliergeschäfte stehen noch auf unserer Liste, bevor wir uns dann endgültig entscheiden müssen…
18. Juni 2008
von Julchen
Mittlerweile hatten wir endlich unseren „Anmeldung zur Eheschließung“-Termin (warum sagt man eigentlich nicht mehr „Aufgebot“?!)Â beim Standesamt. …..Sehr romantisch …..und alles so….herzlich…
Aber ich will mich garnicht beschweren. Das ist ein Amt und da geht`s eben amtlich zu: Anmeldung ausfüllen, Anmeldung verlesen, Anmeldung unterschreiben (…und bestätigen, dass man zurechnungsfähig…..äh, geschäftsfähig ist ) . Fertig. Zwei Tage später lagen die Unterlagen dann auch schon unserem Standesbeamten in Reichenhall vor. Damit ist der Termin jetzt also endlich offiziell bestätigt: Unsere standesamtliche Hochzeit wird am 10.10.2008 stattfinden. Tataaa!!
18. Juni 2008
von Julchen
…lautet der Titel unseres Flitterwochenendes. Süß, oder?!
Eigentlich wird diese ganze Hochzeit auch so schon teuer genug und eigentlich ist das große Fest ja erst nächstes Jahr zur kirchlichen Trauung und eigentlich und eigentlich…..
ABER: Wir haben`s trotzdem getan: Haben ein romantisches Flitterwochenende in einem romantischen Landhotel gebucht. Direkt nach der Feier (bzw. dem feierlichen Essen gehen) geht`s los….: Sektempfang, Suite mit eigener Whirlpool-Wanne, Verwöhnpension mit Schlemmerfrühstück und 4-Gang-Abendmenü, Massage nach Wahl, SPA- & Wellnessbereich, usw. Aber das absolute Highlight sind die süßen 4 Stunden der Zweisamkeit im „Römertempel“, ganz allein und mit romantischem Saunaschmaus.
Wahnsinn! Ich kann`s kaum noch erwarten, dass es endlich Oktober wird. Also,….ich mein` jetzt natürlich wegen dem Heiraten,…… nicht wegen diesem super Luxuswochenende. Und auch, weil ich sehen und hören möchte, was Olli zu meiner Super-Mega-Hochzeitsüberraschung sagen wird! Ich würd`s ja zu gerne schon verraten, aber ich weiß, dass er gelegentlich meinen Blog liest….. muss also streng geheim bleiben! (…auch wenn`s mir wahnsinnig schwer fällt…)
12. Juni 2008
von Julchen
Seit letztem Wochenende bin ich endgültig zur Braut mutiert: Ich blättere in Brautzeitschriften, lese Ratgeberbücher (zu diesem Thema möchte ich mich Juliane anschließen: Das Buch „Hochzeit“ von Mahrenholtz/Parisi aus der sanssouci-Reihe ist absolut empfehlenswert!! Witzig und unterhaltsam, aber gleichzeitig sehr informativ. Hab`s beinahe in einem Zug durchgelesen!) und hab jetzt sogar begonnen, einen Hochzeitsroman (Arabella Weir: „Hochzeit auf alle Fälle“) zu lesen.
Naja, guter Zeitvertreib bis zum Termin beim Standesamt. Danach, wenn das Hochzeitsdatum endgültig bestätigt ist, kann ich mich endlich an die Einladungskarten machen.
09. Juni 2008
von Julchen
…geht mir eindeutig zu langsam! Es ist echt furchtbar, wenn man so ungeduldig ist und alles immer sofort und auf der Stelle haben will. Zuerst war ich recht angenehm überrascht, wie einfach und schnell das mit den Unterlagen geklappt hat. Ein paar Anrufe, ein paar kleine Überweisungen und innerhalb von wenigen Tagen hatten wir alles zusammen. (Aber Achtung: Das gilt natürlich nur, wenn beide aus Deutschland kommen, im eigenen Land heiraten wollen und keine „Vorgeschichte“ haben, also nicht schonmal verheiratet waren oder Kinder haben , o.ä. ….. Andernfalls schlägt die Bürokratie gnadenlos zu…!!)
Auf meiner rosa Hochzeitswolke sitzend, habe ich mir dann ausgemalt, dass wir gleich Montag früh beim Standesamt anrufen und einen Termin ausmachen für… sagen wir, in einer halben Stunde?!!
Tja, Fehlanzeige. Den nächsten freien Termin gibt`s erst in acht Tagen……. aber der gehört jetzt uns!!!!
09. Juni 2008
von Julchen
Wir haben ziemlich viele Versionen durchgespielt …..zuerst hatten wir uns vorgestellt, Standesamt und Kirche auf einen Tag zu legen, am liebsten noch dieses Jahr im Herbst. Eine schöne Location hatten wir uns dafür auch schon überlegt: einen kleinen Ort in Österreich, in dem das Trauzimmer im Standesamt ein historischer Fürstensaal ist, und wo man die kirchliche Trauung gleich anschließend auf einem Schiff auf dem örtlichen See zelebrieren kann. Alles sehr hübsch und sehr romantisch! Die große Feier am Abend sollte dann in einem Lokal direkt am See stattfinden.
Leider mussten wir bald feststellen, dass unsere Wunschvorstellungen sich nicht so leicht mit der Realität vereinbaren lassen würden…..
Erstes Problem: Das Trauzimmer im Standesamt wird im Herbst renoviert….also kein Fürstensaal
Weil so eine große Alles-an-einem-Tag-Feier sowieso nicht ganz billig ist, hatten wir dann überlegt, das Ganze auf nächstes Frühjahr zu verschieben……. da wäre dann auch das schöne Standesamt wieder verfügbar.
Zweites Problem: Mittlerweile hatten wir uns ein Angebot von dem Lokal am See machen lassen…..ohne ins Detail gehen zu wollen: Das ist einfach lächerlich teuer und kommt überhaupt nicht in Frage! Okay, wer exklusiv feiern möchte, muss das auch bezahlen, aber alles hat seine Grenzen!
Als nächste Variante hatten wir uns überlegt, das Ganze doch lieber auf zwei Termine zu verteilen: Standesamt im Herbst, Kirche nächstes Jahr im Frühling. So könnten wir direkt auf dem Schiff standesamtlich heiraten und uns nächstes Jahr für die kirchliche Trauung nochmal eine ganz andere Location suchen. Tolle Idee!!
Wenn da nicht das dritte Problem wäre: Nämlich, dass ich es absolut nicht einsehe, neben den Gebühren für Standesamt und extra Unterlagen für die Heirat im Ausland nochmal 500 € (!!!) zu bezahlen, nur damit der Standesbeamte mit auf das Schiff kommt. Dazu kämen dann noch Miete und Catering für`s Schiff und was halt sonst noch so anfällt….. Und das für die standesamtliche Trauung im „kleineren Rahmen“? Nö, so weit reicht meine romantische Ader dann leider doch nicht!
Kurz bevor uns diese ganzen Schwierigkeiten total frustriert haben, sind wir schließlich doch noch auf eine Lösung gekommen, die uns beiden gefällt: Wir wollen jetzt am 10.10.2008 (mein Lieblingstermin!!) standesamtlich heiraten, und zwar nicht in Österreich, sondern in Bad Reichenhall, wo wir beide geboren bzw. aufgewachsen sind, und weil es sich so schön anbietet, dass der 10.10. dieses Jahr auf einen Freitag und nächstes Jahr auf einen Samstag fällt, werden wir dann am 10.10.2009 kirchlich heiraten.
Juchu! Doch noch einen schönen Termin gefunden!!
07. Juni 2008
von Julchen
Weiß jemand was das Beste an einer Zugfahrt von Hamburg nach München ist? Die vielen Stunden, in denen er nicht entkommen, sich nicht an den Computer oder vor den Fernseher flüchten kann….. es bleibt ihm einfach nichts anderes übrig, als sich in allen Details die Traumhochzeits-Pläne seiner frisch Verlobten anzuhören …immer und immer wieder
Ob er seinen Antrag da vielleicht schon bereut hat? Er sagt nein, aber so gaaaanz sicher bin ich mir da nicht….
Die folgenden Tage waren die schlimmsten für mich: Frisch verlobt sein und es niemandem erzählen dürfen! Ganz furchtbar! Aber es hilft nichts, meine Mama musste auf jeden Fall die erste sein, die`s erfährt…..und zwar persönlich, nicht am Telefon, oder so. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mir auf die Zunge zu beißen und zu warten bis es endlich Wochenende wurde und wir uns auf den Weg nach Hause (in einen sehr idylisch gelegenen Talkessel am südlichen Rand von Bayern) machen konnten, um unseren Familien die große Neuigkeit mitzuteilen. Haben sich alle gefreut!
In der Zwischenzeit hatten wir auch unsere Verlobungsringe mit unseren Initialien und dem Verlobungsdatum gravieren lassen. Sieht schön aus!
Aber natürlich ist eine Verlobung nicht nur ein guter Grund, um ganz oft mit Sekt anzustoßen, sondern eigentlich eine ernste Angelegenheit…..schließlich muss ab jetzt MEINE Hochzeit geplant und vorbereitet werden!! Da gibt`s viel zu tun….
07. Juni 2008
von Julchen
Eigentlich wollte ich ja ihn überraschen……zum Geburtstag. Deshalb hatte ich alles ganz genau geplant: Eine Woche vorher bekam er die erste Postkarte mit geheimnissvollen Tipps, ein paar Tage später einen Brief mit den wichtigsten Informationen. Was genau die Geburtstagsüberraschung war, nämlich ein verlängertes Wochenende in Hamburg, hat er erst erfahren, als wir schon im ICE saßen.
Ein hübsches Hotel, eine Stadt- und Hafenrundfahrt, ein romantisches Geburtstagsessen und den „Michel bei Nacht“ hatte ich schon vorher gebucht, den Hafengeburtstag und das Wahnsinns-Wetter gab`s als gratis Zugabe oben drauf. Kurzum: meine Geburtstagsüberraschung war ein voller Erfolg!
Allerdings sollte mein Freund an diesem Wochenende nicht der Einzige bleiben, der überrascht wurde….
Für unseren letzten Tag in Hamburg -bedingt durch Feiertage der einzige, an dem die Geschäfte geöffnet waren- hatten wir einen kleinen Stadtbummel geplant. Aber das Wetter war so schön, dass wir uns einfach nicht vom Hafen und dem tollen Schiff, auf dem man so gemütlich in der Sonne sitzen und Mittagessen und Alsterwasser trinken konnte, losreißen wollten. Bis mein Freund es plötzlich sehr eilig hatte, weil es schon so spät war und wir doch noch durch die Ladenstraße bummeln wollten.
Eigentlich hätte ich da ja schon merken müssen, dass was nicht stimmt: Er drängt zum shoppen gehen?…ganz was Neues. Aber damit der Merkwürdigkeiten noch nicht genug: Mein Freund entwickelte ganz urplötzlich eine große Affinität zu Schmuckgeschäften, weswegen wir, unter Dauerbefragungen von der Art „Gefällt Dir was?“ „Wie findest Du den Ring?“ „Gefällt Dir der?“ „Oder der?“, von Schaufenster zu Schaufenster zogen. Zuerst habe ich versucht, ihm zu erklären, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, weil bald unser Zug geht, und dass wir doch zu Hause alle Zeit der Welt haben um Ringe anzuschauen, aber das war völlig zwecklos.
Ich sollte dazu sagen, dass es nicht das erste Mal war, dass ich als Erinnerung an einen schönen, gemeinsamen Urlaub Schmuck -Ohrringe oder ein Armband-Â von meinem Freund geschenkt bekam. Deswegen habe ich auch nicht gleich an einen Heiratsantrag gedacht, als er wollte, dass ich mir einen Ring aussuche. Eigentlich war ich gerade darum nicht so begeistert von einem Ring als Geschenk, weil das für mich -zugegeben, ziemlich altmodische Einstellung- ein Zeichen für mehr als eine schöne Urlaubserinnerung ist…. eben für ein ganz bestimmtes Versprechen.
Wir haben dann also trotzdem zwei schöne Ringe ausgesucht, einen für mich, einen für ihn und sind dann zum Abschluss unseres wunderschönen Kurzurlaubes und zum Abschied von Hamburg nochmal an die Binnenalster gegangen. Dort hat er dann den Ring, den er für mich gekauft hatte, aus der Tasche gezogen und mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.
Ich war nicht wenig überrascht über diesen Antrag. Nicht weil ich mir im Laufe der vergangenen halben Stunde nicht schon denken konnte, was er vor hat, sondern eher, weil Heiraten bis dahin nicht unbedingt ein Thema war, über das er viel und gerne geredet hat. Ich war mir garnicht sicher, ob er überhaupt mal heiraten will.
Aber er war sich sicher…. und als wir in Hamburg waren und es da so schön war, sollte das unbedingt DIE passende Gelegenheit werden, auf die er schon seit längerem gewartet hatte (…wie er mir später erzählt hat).
Zugegeben: Das klingt alles sehr spontan und vielleicht ein bisschen unromantisch, aber die Atmosphäre und die Umgebung waren so toll und es war alles so „echt“ und kein bisschen gestellt oder kitschig, dass es trotzdem wahnsinnig schön war.
Und außerdem: Ich durfte mir den Ring selber aussuchen……. was will frau mehr
Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Chance für einen Mann, allleine einen Ring zu finden, der ihr auch wirklich gefällt mit 1:1.000 verschwinden gering ist!
Ach so: Jetzt hätte ich beinahe das Wichtigste vergessen: Ich hab natürlich „JA“ gesagt!Â
Und weil wir`s dann aber wirklich ein bisschen eilig hatten, haben wir die Feier unserer Verlobung ins ICE-Bordbistro verlegt. Kann sich jemand etwas Romantischeres vorstellen? Piccolo aus Bechern (Sektgläser gab`s nicht) und dazu gemeinsam das letzte Stück Kuchen, frisch aus der bordeigenen Kühltruhe…….*seufz*……fast wie im Märchen.
Das war sie also, die Verlobungsgeschichte von mir (Julia) und meinem Freund (Olli). Damit bin ich jetzt hochoffiziell eine Bride-to-be, und zwar eine sehr glückliche und eine sehr aufgeregte, die`s kaum erwarten kann hier in Zukunft alles über ihre Pläne und Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit zu erzählen…
                                                                                                                                   Â
06. Juni 2008
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