Tagebücher „Just Married“
von Anke
Es war der 22.06.2008 – der Geburtstag meiner Mutti. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und wir fuhren zum Mittagessen nach Malchow – in unser Lieblingsrestaurant.
Im Spätsommer 2004 besuchten Thorsten und ich Malchow das erste Mal. Ich wollte Thorsten ein wenig von „meiner Heimat“ zeigen, auch wenn Malchow nicht in der unmittelbaren Umgebung von Stralsund liegt und ich selbst vorher an diesem Ort auch erst eimal war. Doch ich hatte mich schon bei meinem ersten Besuch in Malchow in diesen Ort verliebt. Diesen Eindruck wollte ich noch einmal genießen und diesmal mit einem lieben Menschen an meiner Seite. Bei unserem Bummel durch den Ort, den auch Thorsten sehr schön fand, entdeckten wir ein wunderschönes Retaurant, das ich auch noch nicht kannte – das „Rosendomizil“. Es ist ein kleines, schnuckliges Hotel mit angeschl0ssenem Restaurant, direkt am See. In dem Restaurant wird man liebevoll bedient, alles ist mit Liebe von der Inhaberin Frau Vollbrecht selbst dekoriert (so manche Anregung haben wir uns schon von Ihr geholt und entsprechende Dekorationsartikel in ihrem kleinen Laden gleich neben dem Hotel erstanden). Auch das Essen schmeckt hier wundervoll, der Koch läßt sich immer neue Kreationen einfallen, bei denen aber auch die Chefin ein Mitspracherecht hat.So manchen schönen Tag haben wir schon auf der Terasse oder im Restaurant verbracht und jedes Jahr werde ich zu meinem Geburtstag von meinem Schatz mit einem candel light diner mit Übernachtung im „Rosendomizil “ überrascht.
Nun wollten wir meinen Eltern unseren Lieblingsort zeigen und mit ihnen ein schönes Mittagesen genießen. Wir hatten einen Tisch auf der Terasse bestellt, auf dem Geburtstag meiner Mutti hingewiesen, und so war der Tisch auch extra hübsch dekoriert. Das Essen und der Wein schmeckten wunderbar und ich hatte eine Vorahnung, die sich auch bestätigen sollte.
Zwischen Hauptgang und Dessert fragte Thorsten plötzlich meinen Vater, ob er damit einverstanden wäre, wenn er mich heirate. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Jetzt mußte ich die richtige Antwort geben.
Mein Vater hatte natürlich nichts gegen die Heirat. Es ist ja schließlich meine Entscheidung und ich muß glücklich sein mit ihr. Doch mir war schon sehr wichtig, daß auch mein Vater mit der Hochzeit einverstanden war und auch Thorsten als Schwiegersohn akzeptieren würde. (Denn in der Vergangenheit stimmte manchmal die Chemie zwischen meinem Vater und den männlichen Freunden nicht). Doch diesmal stimmte alles!
Mein Schatz sah mich mit fragenden Augen an: „Willst Du mich heiraten?“ – So oder so ähnlich hatte Thorsten mich gefragt. Wir waren beide viel zu aufgeregt als daß wir uns die genaue Frage gemerkt hatten. Aber meine Antwort habe ich mir gemerkt – „JA“
Ich war glücklich, zugleich aber auch etwas ängstlich. Die Angst, etwas könnte doch noch schief gehen, blieb und bleibt. Aber auch Thorsten hat diese Angst und gemeinsam schaffen wir es, die Angst in eine gute Ehe zu verwandeln.
Meine Mutti freute sich natürlich auch und fragte gleich nach dem Termin. Nun, darüber hatten wir uns noch keine genaueren Gedanken gemacht. Es sollte im Sommer sein und es sollte Erdbeeren für unsere Hochzeitstorte geben (Thorsten und ich essen leidenschaftlich gerne Erdbeeren). Ich wollte auch an einem der längsten Tage im Jahr geiraten uund zu Ehren meiner Mutti, die sehr krank ist, hätte es auch der 22.06.09, ihr Geburtstag sein können. Dieser Tag ist aber ein Montag und wir wollten an einem Sonnabend heiraten. So kamen wir letztlich auf den 20.06.2009:
fast der längste Tag im Jahr
an einem Sonnabend
fast der Geburtstag meiner Mutti
es gibt noch frische Erdbeeren
ja und die Zahlenkombination ist auch etwas Besonderes.
Nun begannen die Vorbereitungen, doch darüber berichte ich das nächste Mal.
10. Februar 2009
von Monika
So nach einer OP im Januar wird es Zeit mich wieder zurück zu melden… Und vorab: Ich lebe noch und der Hochzeitstermin steht auch noch. Also, alles im Grünen Bereich!
Natürlich hat sich in der Zwischenzeit noch ne Menge getan: Anmeldung Standesamt (früher Aufgebot), Trauzeuge für meinen Mann, Einladungskarten rausgeschickt, DJ und Poltermöglichkeit gefunden, Anzug für den Mann, Ringe abgeholt… Und nicht zu vergessen! Das Wichtigste: das Brautkleid!!! Damit werde ich dann gleich mal weiter schreiben.
Ich hatte von der ersten Brautkleidsuche ja bereits berichtet. Ich hatte im ersten Geschäft drei Favoriten und bin dann mit meiner Freundin zgl. Trauzeugin weiter in ein zweites Geschäft. Das ist das größte Geschäft in Hannover und die Auswahl ist absolut erschlagend. Da war ich schon mal froh, durch den ersten Laden eine gewisse Vorstellung über das Kleid bekommen zu haben. Diesmal haben wir einen eigenen Kleiderständer auf Rollen bekommen und sollten dort die Auswahl draufhängen. Gesagt, getan!
In der Umkleide habe ich dann erstmal eine Coursage angelegt bekommen und dann ging es hinein in die teuren Kleider. Irgendwie bekam ich das Gefühl, dass dies Geschäft die Kleider nur in Größe 36 zum anprobieren hat. Da ich aber in keinem Fall in 36 passe (38-40 ist meine Kleidergröße), gingen die meisten Kleider bei der Anprobe gar nicht richtig zu. Ich persönlich finde es schwer mir ein Kleid schön vorzustellen, das nicht passt. Zusätzlich habe ich mich sehr unwohl gefühlt, weil neben mir noch andere Bräute Kleider anprobiert haben und somit deren ganze Verwandschaft auch zugesehen hat. Von der Verkäuferin fühlte ich mich auch nicht gut beraten. Endgültig verloren hat sie, als sie zu einem zu engem Kleid sagte: „Oh, das ist ja schön und passt auch!“
Schrecklich! Passend war, dass es zu ging. Dann hörte es auch schon wieder auf! Am Rücken quoll doch tatsächlich Haut über das geschnürte Oberteil… (ich stell das jetzt leicht übertrieben da). Aber wirklich: Es war zu eng! Und wenn ich gar nicht atmen kann, ist irgendetwas falsch gelaufen. Fazit: Ich habe mich weder schön noch wohl gefühlt in den Kleidern und wurde schlecht beraten! Ach ja: Und fotografieren durften wir auch nicht: „Nein, das dürfen sie hier nicht. Erst wenn sie sich endgültig für eine Kleid entschieden und bestellt haben!“
Großes Fragezeichen! Die Fotos sollen doch zur Entscheidungshilfe dienen. Wenn ich mich entschieden habe, brauche ich auch keine Fotos mehr!
Also ich war dann ehrlich froh, als wir das Geschäft verlassen haben. Meine Trauzeugin ist dann zwischendurch noch zu meinem Mann, um den zu beraten. Sie hat ihm doch tatsächlich zu einem zarten rose´ geraten. Hallo?! Darüber war ich wirklich entsetzt! Das geht überhaupt nicht! Aber das wusste meinen Mann dann zum Glück auch! Da muss ich echt noch mal mit ihr drüber reden
Nach dem ersten Brautkleid schauen, haben wir uns dann erschöpft auf dem Weihnachtsmarkt getroffen und ein Glühwein getrunken!
31. Januar 2009
von Anke
Ungefähr im April oder Mai 2008 fragte mich Thorsten, ob ich denn die richtige Antwort gäbe, wenn er mich fragen würde seine Frau zu werden. Hm, bisher hatte ich mir zwar gerne Hochzeitsfotos von anderen Paaren angeschaut und manchmal auch darüber nachgedacht, irgendwann selbst einmal wieder zu heiraten und ich hatte auch so meine Vorstellungen wie denn meine zweite Hochzeit aussehen sollte. Doch eine Hochzeit und Ehe hatte ich hinter mir und ich wollte eigentlich nie wieder heiraten. Ja, wenn das Wort „eigentlich“ nicht wäre. Bin ich aber ehrlich, hatte ich mir schon seit ein paar Monaten überlegt, wie es wäre mit Thorsten verheiratet zu sein. Ich hatte weniger Angst dass wir uns nicht verstehen; nein dazu haben wir zu viel Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen. Ich hatte einfach Angst, mit zur Verantwortung gezogen zu werden und noch einmal von vorn anfangen zu müssen, wenn die Geschäfte von Thorsten einmal nicht mehr gut laufen. In vielen Jahren habe ich mir und natürlich in den vergangenen 4 Jahren haben wir uns ein schönes Leben zusammen aufgebaut und das könnte vielleicht einmal nicht mehr so sein. So weit zu kommen-das bedeutete viel Arbeit , Sorgen, Kampf, Reden, Tränen … und solche Situationen möchte ich nie mehr erleben. Also war ich mir nicht so sicher ob ich die richtige Antwort geben würde, doch ich fing an immer mehr darüber nachzudenken. Der Gedanke, meinen Schatz zu heiraten gefiel mir immer mehr. Wir sprachen auch über meine Ängste und Thorsten beruhigte mich immer wieder, denn um mir genau diese Sorgen zu nehmen, möchte er einen Ehevertrag aufsetzen.
Nun muss man wissen, dass ich manchmal etwas zickig sein kann. Damit kann Thorsten wunderbar umgehen (auch dafür liebe ich ihn) und eigentlich treibt uns das auch manchmal an, etwas zu tun. Also meinte ich irgendwann als ich wieder einmal so nebenbei gefragt wurde, dass ich schon einen richtigen Antrag bekommen möchte. Einfach so mal eben „ ja“ sagen – is‘ nich‘.
Außerdem fragte ich mich laut, was wohl mein Vater davon halten würde, wenn er offiziell um die Hand seiner Tochter gebeten werden würde. Das finde ich ja in der heutigen Zeit schon etwas altmodisch aber irgendwie auch romantisch. Wieder eine dieser liebenswürdigen Eigenschaften von Thorsten ist, dass manche meiner Idee oder Gedanken ganz schnell in die Tat umgesetzt werden. Ein kurzes Überlegen oder ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht verrät seine Gedanken und ich kann darauf warten, dass irgendetwas passiert oder mein Schatz mich überrascht.
Ich hatte zwar irgendwann dann einer eventuellen Hochzeit zugestimmt, doch kleine Zweifel hatte ich immer noch, die ich auch äußerte – Zicke eben. So war sich Thorsten auch bis zum Schluss nicht wirklich sicher, ob er die richtige Antwort von mir bekommt. Ich wiederum fragte mich immer mehr, wann er denn den offiziellen Heiratsantrag machen würde und vor allem wo. Wir machten uns schon ein paar Gedanken zwischendurch; wann wir heiraten wollen, wie und wo, aber das waren alles noch vage Überlegungen und bisher fehlten der Antrag und mein erstes „ja“.
Dann kam der Geburtstag meiner Mutti am 22.06.2008 und ich hatte eine Vorahnung.
Fortsetzung folgt
28. Januar 2009
von Anke
Es war 2005 auf der Hanse Sail in Rostock. Die Sonne schien, es war herrliches Wetter, die Stimmung war toll und wir waren sehr glücklich. Wir schlenderten an den Ständen der Händler vorbei und als ich an einem Stand eines Händlers für verschiedene Ringe stehen blieb hörte ich Thorsten wieder sagen „funkelt da was?“ Und plötzlich hatten wir die Idee, uns die gleichen Ringe zu kaufen – ein Ring aus Edelstahl mit einem filigranen Muster, mit Lasertechnik durchgestanzt. Ja so sollte es sein, aber die Ringe sollten unverbindlich sein. Sie sollten zeigen, daß wir zusammen gehören, sollten aber kein Hochzeitsversprechen sein. Das war für mich in Ordnung, denn auch ich dachte noch nicht ans Heiraten. Nun ja, irgendwann vielleicht, aber erst einmal muß alles passen vor allem wenn wir einmal zusammen wohnen.
Gesagt getan, wir suchten uns die Ringe aus was ziemlich schwierig war. Wie hatten uns ein spezielles Muster ausgesucht, aber dieses Muster war nicht in allen Größen in der Auslage vorhanden. Doch letztlich klapte es, wir trugen als Zeichen unsere Liebe einen Ring-an der rechten Hand. Warum an dieser Hand? Wir hatten uns darüber gar keine Gedanken gemacht-das kam automatisch.
Für unsere Hochzeit haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Das hat mit der standesamtlichen und kirchlichen Hochzeit an einem Tag zu tun und natürlich mit den Ringen. Doch diese Geschichte kommt später.
Jetzt sind es noch 145 Tage.
26. Januar 2009
von Anke
Womit fangen wir nun unsere Geschichte an? – am besten mit der Geschichte wie wir uns kennen gelernt haben. Das ist ja nicht so alltäglich denn es war nicht auf der Disco, nicht in der Firma und nicht beim Einkaufen-nein im Internet.
Ich (Anke) fühle mich in einer großen Stadt am wohlsten und wenn dann noch viel Wasser in der Nähe ist, dann ist es perfekt. Kein Wunder ich bin gebürtige Stralsunderin und nach einer persönlich und beruflich bedingten Rundreise in Deutschland hatte es mich endlich nach Rostock verschlagen, wo ich mich 7 Jahre lang sauwohl gefühlt hatte; mit einem Manko, ich hatte keine Arbeit. Als ich dann einen Job fand, lag dieser im Land Brandenburg. Nach 4 Jahren Pendeln von Rostock nach Pritzwalk zog ich letztlich in die Kleinstadt, denn der Job war genau richtig. Doch nun mußte und wollte ich mir meine Freunde auch außerhalb dieser Kleinstadt suchen. Da Hamburg schon immer meine „große Liebe“ war, suchte ich also nette Leute oder Freunde für gemeinsame Freizeitgestaltungen in dieser Stadt. Wie macht man das? Nein, nicht vor Ort, sondern im Internet.
Ich war bereits Mitglied bei single.de und fing dort auch meine Suche an. Unter verschiedenen Profilen fand ich eines mit sehr wenig Text-es was das Profil von Thorsten Körner (meinem Schatz), wohnhaft in Hamburg. Eigentlich war kein Hinweis auf eine Freizeitgestaltung angegeben aber irgendwie schaute mich ein nettes Gesicht an. Also schrieb ich ihn kurz an und es entwickelte sich ein reger e-mail Verkehr.
Das war am 19.05.2004 und ca. 2 Monate später, nach vielen e-mails und SMS, stand Thorsten vor meiner Tür in Pritzwalk.
Es folgte eine schwere Zeit; im 14 tägigen Rhytmus besuchten wir uns gegenseitig. Thorsten ist selbständig und nicht immer in der Nähe. Dann bekam er einen Auftrag in Berlin. Nun ist der Weg von Hamburg nach Berlin ganz schön lang, um ihn täglich von Hamburg aus zurückzulegen. Also zog Thorsten im August 2006 zu mir nach Pritzwalk – und dort lebt er immer noch. Die 2 1/1 Zimmer Wohnung ist ein wenig klein, wenn sich auch das Büro von meinem Schatz in den Räumen befindet, aber wir haben uns gut arrangiert. Die tägliche Fahrt von Pritzwalk nach Berlin kann auch manchmal recht lang sein, aber Thorsten möchte jeden Abend wieder bei mir sein.
Wir können es uns auch gar nicht mehr vorstellen, getrennt zu leben. Was aber nie vergeht, ist unsere Sehnsucht nach der See.
25. Januar 2009
von Anke
Willkommen in unserem Hochzeitsblog.
Unsere Hochzeitsvorbereitungen sind schon in vollem Gang und heute haben wir uns entschieden unsere Geschichte hier niederzuschreiben. Wir hoffen es macht Euch Spaß unserer Geschichte zu folgen.
Wann findet die Hochzeit statt? – am 20.06.2009
Wo findet die Hochzeit statt? – in Ralswiek auf Rügen
noch 149 Tage bis zu unserem großen Tag
24. Januar 2009
von Thoralf Mann
Anke hat sich für Ihre standesamtliche Trauung und Hochzeitsfeier das Schloß in Ralswiek auf Rügen ausgesucht. Als Termin ist der 20.06.2009 schon gebucht. Außerdem möchten sie und ihr Partner sich noch am selben Tag in einer kleinen, alten Schwedenkirche den kirchlichen Segen geben lassen.
21. Januar 2009
von Monika
Tapfer habe ich bis zum Besuch meiner Freundin zgl. Trauzeugin gewartet und bin immer einen große Bogen um Brautmodegeschäfte gegangen. Dann hat sie mich kurz vor Weihnachten besucht und wir sind ohne Termine einfach drauflos! Rein in die Innenstadt, Verkäuferinnen von anderen Geschäften angesprochen, wo wir gute Läden finden und los!
Schnell und häufig wurden uns zwei Geschäfte weiter empfohlen. Wir entschieden uns zunächst für den Geheimtipp: ein kleines Brautmodengeschäft an der Marktkirche. Also nichts wie hin da! Der Laden war wirklich ziemlich klein und schlauchförmig aufgebaut: rechts und links Kleider, vorne Schaufenster, hinten Umkleide. Tja und dann begann die planlose Suche…
Ich hatte ungefähr folgende Grobvorstellung: weiß oder creme, eher schlicht und klassisch, mit einer kleinen Schleppe, in A-Form, nicht zu verspielt, vielleicht auch ein Zweiteiler mit Coursage! Ja und das waren meine Vorstellungen auch schon! Ach ja: Ich hatte absolute Angst, dass man ein Kleid anprobiert, sich unsterblich verliebt und dann ein Preisschild jenseits der 2000 € entdeckt!
Nach einigem hin und her schickte mich die Verkäuferin erstmal in die Umkleidekabine mit einer ersten Auswahl. Ungefähr mit folgenden Worten: „Das hat ja so kein Zweck! Sie müssen erstmal eins anziehen, damit wir wissen in welche Richtung es geht!“ Danach verlief es echt gut! Das erste Kleid passte wie angegossen und obwohl ich kein BH und keine Coursage drunter trug, fühlte ich mich sehr wohl! Es sah echt klasse aus und meine Freundin kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus! Ich fühlte mich zunächst unwohl, weil ein Haufen von Leuten vor dem Schaufenster stehen blieb und mich begeistert anschaute! Das war zwar ungewohnt, aber eigentlich auch schön zu sehen. Alle die stehen blieben hielten ihre Daumen hoch und hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Egal ob es ein Rentnerehepaar, junge Erwachsene oder Kinder waren! Alle kuckten total begeistert… Wirklich ein tolles Gefühl und ein Vorgeschmack darauf, wie es an dem wirklichen Tag wird, wenn man im Mittelpunkt des Interesses steht! Da werde ich doch echt aufgeregt!!!
Total erstaunt war ich während der Anprobe, dass wirklich jedes Kleid gut aussah. Es waren wirklich Kleinigkeiten, wenn ein Kleid rausfiel! „Etwas zu viel Tüll“ und „zu mächtig“ oder „Das passt so gar nicht zu meinem Typ“ waren die Kommentare bei der Anprobe. Am Ende hatte ich noch drei Kleider über und die Verkäuferin riet mir, die ersten Eindrücke erstmal sacken zu lassen! Überhaupt wurde ich sehr gut beraten! Die Verkäuferin schien sehr erfahren, obwohl sie selbst noch recht jung war. Ihre Hochzeit liegt ca. 4 Monate zurück, so dass sie doch noch recht frische Erinnerungen daran hat und so den einen und anderen nützlichen Tipp für mich hatte! In dem Geschäft durfte meine Freundin auch Fotos machen, was ich unheimlich gut finde. Da meine ganze Familie und Freunde alle 250 Km entfernt wohnen.
Unter den drei Favoriten war auch das erste Kleid mit bei. Zuerst dachte ich, dass es vielleicht auch nur so schön wirkte, weil es das erste Kleid war, aber es bleibt einfach dabei, dass es schön ist!!!
Entschieden habe ich mich noch nicht! Auf den Fotos fand ich die anderen zwei Kleider aus der engeren Auswahl schon nicht mehr ganz so gut. Dafür fand ich aber eins, was ich schon weggelegt hatte, doch besser auf den Fotos als während der Anprobe… Oje, das wird echt schwer!!! Auf jeden Fall muss ich da noch mal hin. Dieses Mal soll dann meine Mutter und meine Schwiegermutter mitkommen! Mal sehen, was die sagen werden! Ist nur echt schwer gemeinsame Termine zu finden!
Meine zukünftige Schwiegermutter hat die Fotos schon gesehen, weil sie nach Weihnachten zu Besuch war. Sie fand auch das erste Kleid sehr schön. Heute werde ich die Fotos mit zu meiner Mutter zu Silvester nehmen! Dann kann sie sich vorab auch schon mal eine Vorstellung machen. Außerdem hilft es ungemein, die Mütter bzw. Schwiegermütter dann auch mal nach Hannover zu locken… Die machen sich sonst ja eher nicht mal eben 250 Km auf den Weg!
P.S.: Meine Befürchtung hat sich übrigens nicht bestätigt. Die Preise waren alle im „erschwingbaren“ Rahmen! Das trägt dann doch ungemein zur Erleichterung bei!
31. Dezember 2008
von Monika
So, es hat sich wieder einiges ergeben:
Inzwischen waren Telefonate in Sachen Organist erfolgreich und nachdem wir einen gefunden haben, sagte der, dass sich die Gemeinde um den Rest kümmert… (das hört sich doch mal sympathisch an) Dann kann die kirchliche Trauung ja zumindest was die musikalische Untermalung angeht kommen!
Des Weiteren haben ich endlich meiner Trauzeugin persönlich sagen können, dass ich sie gerne an meiner Seite hätte! Sie ist früher mit mir in eine Schule gegangen und lebt jetzt in Kiel. Wir sehen uns leider viel zu wenig, aber das „Band“ der Freundschaft war immer stark genug, dass wir uns nicht aus den Augen verloren haben! Als ich ihr schon vor ca. 6 Wochen von der Heirat erzählt habe, war sie ganz begeistert. Munter hat sie mich über die Planung ausgefragt und auch schon gefragt, wer meine Trauzeugin wird. Damals wusste ich zwar schon, dass sie es wird, wollte aber noch „auf den richtigen Moment“ warten… Daher habe ich ihr gesagt, dass ich es noch nicht wüsste. Und war leicht erbost, dass sie so offen gefragt hat
Jetzt hat sie mich die Tage in Hannover besucht. Natürlich wollte ich ihr nun sagen, dass sie es wird. Eigentlich wollte ich richtig toll irgendetwas basteln, aber dazu hat in der Vorweihnachtszeit die Zeit leider nicht ausgereicht. Daher habe ich ihr zunächst die normale Einladung ausgehändigt. Dann habe ich auf dem gleichen Papier eine zweite Einladung geschrieben. Das war ein sehr persönlicher Brief, warum sie für mich wichtig ist. Der Brief war knapp 2 DIN A4 Seiten lang. Auf der ersten Seite stand dann ganz unten, ob sie meine Trauzeugin werden möchte. Als ich fertig war mit dem Schreiben, stellte ich fest, dass der Bastelkarton doch etwas größer ist als DIN A4. Daher passte es dann leider nicht mehr in einen Umschlag Also habe ich den Brief einfach unter ihre Platzdecke auf dem Tisch gelegt und zunächst die Lasagne serviert. Natürlich konnte sie dann aber nicht fehlerfrei essen Ich bekam Angst, dass der Brief durch Lasagneflecken unlesbar wird. Daher sagte ich ihr dann doch noch während des Essens, dass unter der Platzdecke ein Brief für sie ist. Natürlich habe ich ihr gesagt, dass sie ihn erst nach dem Essen lesen soll. Aber bei uns Frauen siegt dann doch die Neugier… Also kuckt sie drauf, natürlich ganz unten und liest das Wort „Trauzeugin“. So ein Mist Wir haben dann so getan als ob sie es nicht gelesen hat. Und als sie dann den ganzen Brief gelesen hat, sagte sie „Ja, ich will!!!“ Sie hat sich super gefreut und mich ganz lieb in den Arm genommen!!! Besser hätte es gar nicht laufen können! Jetzt muss nur noch der Bräutigam das Selbe sagen und die Sache läuft…
Übrigens habe ich mit meiner Trauzeugin auch die ersten Brautkleider anprobiert!!!!! Aber dazu das nächste mal mehr!
Gruß Monika
21. Dezember 2008
von Juliane
Letzten Freitag war es endlich soweit. Ich sollte als Trauzeugin die Eheschließung meiner lieben Freundin begleiten. Das war mir natürlich eine Ehre und ich hab mich sehr gefreut. Wenn man Trauzeugin ist, dann ist der Tag der Hochzeit fast genau so stressig, wie der eigene Hochzeitstag – nur auf eine andere Art und Weise. Man hat dann kein so dolles Kribbeln im Bauch und denkt darüber nach, wie der Bräutigam das Outfit findet und so. Ich musste mich da um ganz andere Dinge kümmern – aber eins nach dem anderen.
Erstmal bin ich morgens zeitig aufgestanden und hab mich gleich für die standesamtliche Trauung fertig gemacht. Haare gestylt, Make Up aufgelegt, edlen Zwirn angezogen und fertig. Gestriegelt und Gebürstet bin ich dann zum Blumenladen um den Brautstrauß abzuholen. Das war einfach. Anschließend kam die etwas schwierigere Aufgabe. Ich wollte zehn rote Herzluftballons mit Helium füllen. Hm….der erste ging dann ganz gut. Das Zuknoten war etwas schwierig, aber auch das habe ich hinbekommen. Dann habe ich eine Postkarten an den Ballon gebunden und er folg trotzdem noch an die Zimmerdecke – zum Glück. Da hatte ich im Vorfeld mit kleineren Ballons leider schon andere Erfahrungen gemacht. Von den zehn Ballons war einer leider schon kaputt. Naja egal. Mein Mann sollte die Ballons später mit zur Trauung bringen und da sind es dann auch nur noch acht gewesen…:-(
Der Bräutigam holte mich um elf zu Hause ab, um mich zu seiner Zukünftigen zu bringen. Dort angekommen haben wir erstmal einen Prosecco getrunken….das war für die ersten Aufregung auch ganz gut. Meine liebe Freundin saß im Jogginganzug im Wohnzimmer und bekam gerade die Haare gemacht….und das sah so aus als könnte es noch dauern.
Ich hab die Zeit genutzt und erstmal meine Fingernägel lackiert. Irgendwann waren die Haare dann fertig und wir haben der Braut beim Anziehne beigestanden. Da es die standesamtliche Trauung war, gab es noch kein weißes Kleid sondern ertmal nur ein schickes Kostüm.
Irgendwann gegen zwei sind wir dann losgefahren. Die Trauung sollte um drei sein. Da vorm Rathaus, wo die Trauung stattfinden sollte, noch Weihnachtsmarkt war hätte man sich dort schön die Zeit vertreiben können. Aber es war viel zu kalt.
Die Trauung war wunderbar und es war für mich total lustig diesmal auf dem Stuhl and er Seite zu sitzen und das ganze Geschehen aus einem anderne Blickwinckel zu betrachten. Bei meiner eigenen Trauung habe ich von dem drumherum wenig mitbekommen. Als Trauzeugin registriert man viel mehr. Schön war, dass die Standesbeamtin wender meinen noch den namen des Trauzeugen richtig ausgesprochen hat – dabei ist das gar nicht so schwer…:-)
Zu der anschließenden Rathausführung habe ich mich verdrückt, denn ich hatte noch was zu erledigen. Schnell bin ich wieder ins Parkhaus zum Brautpaarauto und habe dieses geschmückt. Mit Schleifen an Spiegel und Türen, mit Dosen an der Stoßstange und just married auf dem Fenster. Dazu habe ich im Bastelladen eine super tolle Entdeckung gemacht. Einen Stift, mit dem man auf Glas schreiben kann, der wasserlöslich ist. Juchuuuuu. Die Seitenfestern bekamen Herzen und viel Glück und und und und und…..
Auf dem Weg zurück bin ich noch an einem Süßwarenstand vorbeigekommen. Und dort hatten sie ein riesiges Lebkuchenherz verziert mit Herzem und dem Text „Wir gratulieren dem Traumpaar“. Dem konnte ich nicht wiederstehen und hab es gleich noch mitgenommen.
Also die beiden mit den restlichen Gästen von der Rathausführung zurück waren, stand ich mit ein paar Gästen im Voyer mit den Luftballons. Leider wollten diese nicht mehr so richtig fliegen. Ich hatte doch mit Luftballons kein Glück :-(Nachdem jeder Gast eine Postkarte ausgefüllt hatte, sollte der Bräutigam diese fliegen lassen. Ich gab ihm den Tipp, die Ballons mit viel Schwung in die Höhe zu werfen. Und dann funktionierte es auch…alle Ballons hoben ab…nur leider verknäult und zusammen…arggghhhhhh. Naja, wenn jemand die Ballons findet, dann findet er auch alle Postkarten….Man versicherte mir, dass die Idee zählt und ich glaube, das Brautpaar hat sich trotzdem gefreut…:-)
Das naschließende Essen war sehr schön, aber kurz, weil nämlich noch ein Geschenk auf die beiden wartete. Von der Brautmutter gab es einen Hotelgutschein für eine Übernachtung in einem Hotel in Bremen…die Hochzeitsnacht sozusagen. Wir nötigten beide, gegen neun, nun endlich aufzubrechen, damit sie noch was von diesem Geschenk genießen können. Und das taten beide dann auch.
Die erste Trauzeugenpflicht habe ich als überstanden…der zweite Akt folgt dann im Juni….die kirchliche Trauung. Ich bin ja so gespannt…:-)
17. Dezember 2008
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