Monatsarchiv für Mai, 2009
von Anke
inzwischen ist die Zeit wie im Flug vergangen. Noch 26 Tage bis zum großen Tag. Immer öfter bekomme ich die Frage gestellt ob ich aufgeregt bin. Nein bin ich nicht, immerhin haben wir alles im Griff.
Inzwischen hatten wir noch eine weitere Karte an unsere Gäste geschickt. Auf dieser Karte ist das Programm für unseren großen Tag abgedruckt und auch ein paar Anfahrtsskizzen für die Gäste, die sich auf Rügen nicht auskennen. Nun weiß Jeder, wo das Auto bleiben kann, wann die Hotelzimmer bezogen werden können, wie der Ablauf am Hochzeitstag ist und was am Tag danach passiert. Immerhin wollen wir, dass es allen gut geht und keinem etwas fehlt. Wir haben mit einem Taxiunternehmen gesprochen und ein Schuttle -Service von Ralswiek zum Hotel in Bergen bestellt. So können unsere Gäste am Abend von der Feier mit dem Taxi zum Hotel fahren und niemand muss das eigene Auto nehmen. Am nächsten Morgen wollen wir dann auch alle Gäste abholen lassen, damit wir noch ein gemeinsames Frühstück im Schlosshotel Ralswiek einnehmen können.
Wir haben die Gastgeschenke verpackt, wir haben Kerzen besorgt, die farblich zur Dekoration passen, wir haben Teelichter gekauft und Frühstückstüten. Diese sollen draußen den Weg vom Saal zum Pavillon säumen.
Wir haben mit dem Floristikunternehmen Blumen Käning aus Sassnitz die Dekoration endgültig abgesprochen. Mein Brautstrauß wird aus weißen Orchideen bestehen, die in einem silber farbenen, herab hängenden Gebilde mit grünen Blättern und Muscheln gesteckt sind. Eine Orchideenblüte auf einem großen grüne Blatt wird auch in der Kapelle jeweils an den Bänken angebracht sein. Den Altar werden diese Blumen schmücken und passend zum Brautstrauß werden die Blumen im Festsaal sein. Auch das Auto bekommt solch einen Blumenschmuck und der Metallpavillon auf der Terrasse vom Schlosshotel wird mit diesen Blumen und großen Schleifen geschmückt sein. Darin soll der Sektempfang nach der standesamtlichen Trauung stattfinden. Was wir nun brauchen ist Sonnenschein, denn sonst muss der Sektempfang leider in der Grafenschänke stattfinden.
Mit dem Kantor und dem Pfarrer haben wir die Musik und den gesamten Ablauf der kirchlichen Trauung abgesprochen. Wir haben die Karten mit dem Programm schon fertig entworfen und die Karten müssen nun noch gedruckt werden. Das heißt die Karten waren schon fertig, aber wir hatten vergessen, den Trauspruch auf dem Programm mit anzugeben. Beim nachträgliche Druck wurden die Karten schief in den Drucker eingezogen und eine Walze muss etwas verschmutzt gewesen sein, so dass der Rücken der Karten plötzlich schwarze Punkte bekamen. Also mussten wir uns neue Karten besorgen – in Hamburg. Bei dem Papierladen „Schacht und Westerich“ findet man sie tollsten Karten und hier hatten wir auch unsere Karten für das Kirchenprogramm gefunden.
Für die standesamtliche Trauung hatten wir uns unsere eigene Musik zusammen gestellt. Von der Standesbeamtin bekamen wir den Hinweis, dass die CD für ca. 30 Minuten Musik enthalten sollte. Am Anfang und am Ende kann Gesang vorkommen, sonst muss aber instrumentale Musik für den Ablauf der Trauung gespielt werden. So stellten wir eine CD mit den verschiedensten Musikstücken, einige unserer Lieblingslieder aber auch schöne Hochzeitsmusik, die ich im Internet fand, zusammen. Zur Überraschung meiner Brüder wird das erste Lied, zum Einmarsch der Gäste, ein ganz spezielles Lied sein; welches, kann ich hier nicht verraten.
Die CD wurde von meinem Sohn und einem Bekannten abgemischt, so dass die Lautstärken übereinstimmen. Inzwischen ist diese CD, versehen mit einem schönen, selbst entworfenen Cover, bei der Standesbeamtin in Bergen. Wir haben Sie auch noch einmal darüber informiert, dass wir unsere „unverbindlichen“ Ringe abgeben wollen und uns gegenseitig sagen wollen, warum wir uns lieben und heiraten wollen. Das sollte also auch alles klappen.
Heute habe ich bei den Taubenzüchtern angerufen und noch einmal den Termin bestätigt. Nun können wir auch definitiv die Hochzeitstauben vor dem Schloss fliegen lassen. Wir brauchen nur noch schönes Wetter dafür.
Die Trauringe haben wir schon, die Tortenfigur ist da, alle Utensilien, die ich für die Hochzeitsfrisur benötige, sind schon vorhanden.
Auch der Schmuck, den ich zum Kleid anziehen werde ist schon eingepackt. Ich hatte mir eine Kette passend zum Hochzeitskleid anfertigen lassen (vom Vorhaben berichtete ich schon in einem früheren Post). In Barth, einem kleinen Ort vor der Halbinsel Darß, hatten wir die Werkstatt „Vinetaperlen“ entdeckt und Beatrice Boeck, die Inhaberin, fertigt Unikate in Glas an – ich hatte eine Kette und passende Ohrringe aus einer cremfarbenen Glasperle bestellt. Diese sieht aus wie eine Ferrero Kugel, die auf einem silbernen Draht aufgefädelt ist – sehr schön.
Und mit diesen „Kleinigkeiten“ werden wir uns die nächsten Tage weiter beschäftigen.
25. Mai 2009
von Anke
2. Mai 2009 – Eigentlich sollte ja heute der Termin sein, an dem ich das Kleid noch einmal anziehen sollte und geschaut werden sollte ob alles passt. Doch ich hatte mich ja vor 2 Wochen entschieden, das Ab- bzw. Umnähen des Kleides zu stoppen. Also wurde heute noch einmal abgesteckt und diesmal richtig. Um nichts falsch zu machen, sprach ich diesmal gleich Frau Daniel, die Verkäuferin, die mir das Kleid im Dezember letzten Jahres auch verkauft hatte, an. Sie konnte sich noch an mich erinnern und hatte schon bemerkt, dass etwas mit dem Kleid oder mit der Hochzeit nicht stimmen konnte. An der Adresse auf dem Kleidersack stand Pritzwalk und sie erinnerte sich an uns vor allem deswegen weil sie aus Meyenburg stammte und vor Jahren in Pritzwalk wohnte.
Ich erzählte ihr wie ich die Schnürung am Kleid haben wollte und sie verstand es sofort. Sie zog die „Fäden“ richtig zusammen und die Schneiderin steckte das Kleid nun an den Seiten ab. Sie Länge des Kleides musste kaum korrigiert werden und am Ende war alles perfekt. Meine Freundin machte wieder ein paar Fotos und diesmal sah alles noch schöner aus denn ich hatte mir die Haare hoch gesteckt. Als ich heute den Salon verließ hatte ich ein gutes Gefühl und strahlte. Nun passte alles – und ich darf nicht mehr abnehmen.
Am 6. Juni, 2 Wochen vor der Hochzeit muss ich noch einmal nach Bremen, um das Kleid noch einmal anzuprobieren. Dann wird kontrolliert ob alles passt und ich bekomme das Kleid und Zubehör aufgebügelt mit nach Hause. Nach Hause ist nicht ganz richtig, denn das Kleid wird bei meiner Freundin bleiben, sie wird es zur Hochzeit mitbringen.
12. Mai 2009
von Anke
Mit neuen Locken in den Haaren ging es zum Pfarrer auf die andere Seite der Insel Rügen. In Schaprode fand unser Gespräch mit dem Pfarrer statt. Ich hatte gelesen, dass das Gespräch etwa 3 Monate vor der Hochzeit stattfinden sollte. Wir schrieben den 25.04.2009, noch 56 Tage bis zur Hochzeit. Hoffentlich geht alles gut und hoffentlich sage ich nichts Falsches. Immerhin kenne ich mich mit kirchlichen Dingen nicht aus.
Im Internet hatte ich mich schon schlau gemacht wie eine kirchliche Trauung ablaufen kann und wir hatten uns auch schon verschiedene Musik, die zur kirchlichen Hochzeit gespielt werden sollte angeschaut und angehört. Eine Auflistung von Wünschen hatten wir dem Pfarrer schon vorab gesendet, damit er diese Informationen dem Kantor überreichen konnte. Immerhin musste er entschieden, ob unsere Musikauswahl auch auf der kleinen Orgel gespielt werden kann.
Das Gespräch mit dem Pfarrer lief perfekt. Er fand es toll, wie ich schon alles vorbereitet hatte und ihm fiel natürlich auf, dass ich die Organisation in die Hand genommen hatte. Wir besprachen den ganzen Ablauf der Trauung, die jeweiligen Musikstücke und das Treueversprechen. Für seine Rede benötigte Pfarrer Holz einige Informationen von uns; wie wir uns kennen gelernt hatten, unsere Gemeinsamkeiten, was wir am anderen lieben. Wir wurden auch nach unseren Gästen gefragt. Ich war so doll aufgeregt, dass ich sämtliche Daten durcheinander bekam. Da war mein Bruder plötzlich älter, mein Sohn erst ein paar Jahre alt (er ist doch schon 25!) und meine Eltern hatten erst kürzlich geheiratet. Man war mir das peinlich. Aber am Ende wurde alles gut. Unsere gegenseitigen Worte im Moment des Ringtausches wurden akzeptiert – wirklich alles hatte gepasst.
Mit einem super guten Gefühl verließen wir nach ca. 2 Stunde Pfarrer Holz und waren uns sicher, das wird ein wunderschöner Tag am 20.06.09, in der Kapelle Ralswiek.
Zu Hause angekommen, stellte ich das Besprochene zusammen, benannte genau die jeweiligen Musikstücke an den richtigen Stellen und schickte alles zu unserem Pfarrer. Seine Antwort war:“perfekt, so kann alles bleiben“. Wir hatten es geschafft, nun stand auch das Programm. Wir mussten nun nur noch einmal mit dem Kantor reden, ob die Musik auch wirklich für die Orgel passt und ob unsere Überraschung auch klappt.
Nach mehreren Versuchen, den Kantor an den Telefonhörer zu bekommen klappte es dann in der vergangenen Woche. Alles im grünen Bereich. Die Musikstücke passen, ein Lied muss vom Klavier noch auf die Orgel umgeschrieben werden aber sonst ist alles ok. Die Orgel in der Kapelle ist zwar nicht mehr ganz in Ordnung, sollte aber in den nächsten Tagen repariert werden. Sollte dies nicht klappen wird für alle Fälle ein elektronisches Teil mitgebracht. Wir brauche uns also keine weiteren Sorgen machen.
Hurra! Auch das ist erledigt.
11. Mai 2009
von Anke
Heute sollte nun die Hochzeitsfrisur zur Probe erstellt werden. Auch wenn meine Haare inzwischen ganz schön gewachsen waren, hatten sie noch keine wirklich brauchbare Länge. Da sollte nun die Haarverlängerung von „Ellen Wille“ helfen, die meine Friseurin bestellt hatte. Meine neuen Haare waren mit mehreren Schleifchen auf einer Pappe festgebunden und die Haarfarbe war perfekt. Zuerst wurden meine Haare in Form gebracht, dann wurden die Extensions in meine Haare gesteckt. Plötzlich hatte ich schulterlange Haare, die nun auch noch gelockt wurden. Ich war begeistert. Mit schnellen Handgriffen wurden die Haare hoch gesteckt, Locken gelegt und mit Haarnadeln festgesteckt. Auch ein paar Schmuckhaarnadeln wurden in meine Haare gesteckt. Die Frisur war genauso wie ich sie mir gewünscht hatte.
Noch zu Hause dachte ich daran, vielleicht echte Rosenblüten in den Haaren mit zu verarbeiten. Doch so kleine Rosenblüten wie ich haben wollte, waren nicht zu finden. Also riet mir eine Bekannte im Blumenladen, Rosenblätter zu verwenden. Die Blätter sollten zusammengerollt und mit einem feinen silbernen Draht umwickelt werden. Das konnte ich mir auch gut vorstellen und ich hatte eine passende Rosenblüte mit zum Friseur genommen. Diese wollte ich dann vor Ort entblättern. Nun aber, mit den Locken und den schönen Haarnadeln, war alles perfekt. Noch mehr Schmuck im Haar, auch wenn es nur die Rosenblätter wären, wäre zu viel gewesen. Immerhin sollte immer wieder gelten: „weniger ist mehr“ – es sollte alles etwas edel und nicht überladen aussehen.
Nun noch schminken.
Eine Woche früher, in Bremen, hatte ich mich bei Fielmann schminken lassen. Die Inhaber der Filiale boten ihrer eine Brille tragenden Kundschaft an, sich schminken zu lassen. Dieses Angebot nahmen meine Freundin und ich an, immerhin konnten wir uns so schon einmal passend zum Anlass Hochzeit schminken lassen. Das sah am Ende umwerfend aus, auch wenn meine Augen recht stark geschminkt waren. Doch die Brille schluckt einen großen Teil der Farben.
Am Ende ließ ich mir aufschreiben welche Produkte sich wo in meinem Gesicht wiederfanden und weil ich mich nun so schick fand, kaufte ich die Produkte dann auch in der entsprechenden Filiale.
Zum Friseurtermin hatte ich nun all die schönen Döschen und Tiegelchen mitgenommen und die Friseurin tat ihr bestes, mich mit all den schönen Dingen im Gesicht strahlend aussehen zu lassen. Sie machte das recht gut und als ich am Ende den Laden verließ, strahlte ich. Alles hatte geklappt und ich war rundherum zufrieden.
Wir hatten noch einmal den Zeitplan besprochen – immerhin möchten meine Mutti und meine Freundin am Morgen der Hochzeit auch frisiert werden. Die Extensions ließ meine Friseurin in meinen Haaren, sie löste nur die schöne Frisur auf. Nun hatte ich bis zum Abend lange Locken.
Meinem zukünftigen Mann gefiel das weniger. Man kann es dem männlichen Geschlecht aber auch nie recht machen. Erst wird immer wieder geredet, man solle doch einmal die Haare wachsen lassen. Lange Haare sind so schön! Wenn man sie dann hat, ist es doch nicht so richtig. Gut dass es nur Extensios sind, mit denen ich nun schöne Hochsteckfrisuren haben kann und ansonsten meine Haare wieder etwas kürzer tragen kann – nach der Hochzeit versteht sich.
06. Mai 2009