Ja, ich will!
von JulchenDer Tag meiner Hochzeit hat so gegen 6 Uhr morgens begonnen. …Das ist zwar ziemlich früh, aber wenigstens muss man sich um diese Uhrzeit mit niemandem ums Badezimmer streiten .
Erster Tagesordnungspunkt: Friseurtermin.
Dort habe ich eine sehr schöne Frisur und ein tolles Makeup verpasst bekommen. Die Frisur war ziemlich aufwendig, das Makeup dafür eher schlicht. Ist beides ganz toll geworden!
Zurück zu Hause haben schon die ersten Gäste gewartet und mein Bräutigam stand -natürlich viel zu früh- auch schon vor der Tür.
Ich hab mich dann gleich mal zurückgezogen, um mich in aller Ruhe anzuziehen. Am Ende haben wir dann aber doch zu dritt an mir herum gezupft, weil meine Schwestern darauf bestanden haben, dass Sie als Schwestern der Braut beim Anziehen helfen müssen…
Mit meinem Kleid hab` ich mir dann schließlich auch meine Nervosität angezogen.
Aus Angst, dass wir zu spät fertig werden würden, hatten wir alle viel zu früh her bestellt. Dabei habe ich seit Tagen die Überzeugung vetreten, dass man zur eigenen Hochzeit garnicht zu spät kommen kann…. die wird ja wohl kaum ohne mich beginnen, oder?
Dann war es endlich so weit und wir sind zum Standesamt aufgebrochen. Mein Bruder und seine Freundin haben uns mit ihrem schicken und extra für diesen Anlass auf Hochglanz polierten Audi chauffiert. Auf der Fahrt haben wir den Hochzeitsmarsch gehört. Ich fand das echt eine sehr nette Idee, aber meine Nervosität ist davon natürlich nicht besser geworden
Dank einer Hochzeits-Sondergenehmigung durften wir bis direkt vor`s Rathaus fahren. Dort erwartete uns gleich eine kleine Überraschung: Wochenmarkt! Daran hatte ich natürlich nicht gedacht…. Es gab also weit mehr Publikum als mir lieb war. Alle anderen fanden`s toll. Die Leute auf dem Markt auch
Als Einleitung hatten wir uns zur musikalischen Untermalung, bis jeder seinen Platz gefunden hat, etc., den Pachelbelkanon ausgesucht. Hat auch gut gepasst und alle in eine sehr feierliche Stimmung versetzt (…..genau nach Plan !).
Anstatt uns gute Ratschläge mit auf den Weg in die Ehe zu geben, hatte sich die Standesbeamtin dazu entschieden, uns mit einer kleinen Metapher zum Eheleben zu unterhalten: Die Ehe ist wie ein Tageszeitungsabo. (……Alles klar, oder?!)
Zum Höhepunkt der Veranstaltung, dem Ringe tauschen und Unterschreiben, haben wir „Des is mei Frau“ von Georg Danzer gehört. Sehr schönes Lied!
Damit waren wir dann also Mann und Frau. So ein großer Moment, der so schnell vorbei geht…
Zum Abschluss gab`s nochmal ein Liedchen: „My Everything“ von Barry White…. Also eher was Fröhliches, weil wir den offiziellen Teil des Tages lieber mit fröhlicher als mit all zu sentimentaler Stimmung beenden wollten.
Als wir aus dem Standesamt gekommen sind, hatten sich wie auf Kommando alle Wolken, die den Himmel am Vormittag noch leicht grau gefärbt hatten, verzogen. Uns erwartete ein strahlend blauer Himmel, inkl. Sonnenschein. Das mit der Wetterbestellung hatte also hervorragend geklappt !
Als nächstes ging`s dann zum Sektempfang. Die Deko war toll, die Stimmung war gut und die Häppchen waren sehr lecker. Dank des schönen Wetters konnten wir unseren Empfang sogar im Freien veranstalten. Was will man mehr?
Mein Bräutigam und ich haben uns dann zusammen mit dem Fotografen für eine halbe Stunde verabschiedet, um in einer wunderschönen Herbstlaub-Kulisse noch ein paar schöne Erinnerungsfotos zu machen.
Als wir wieder zu unseren Gästen kamen, gab`s gleich das nächste Highlight: Wir haben rote Ballons in den strahlend blauen Oktoberhimmel steigen lassen. Das war wirklich ein wunderschöner Anblick!
Die Zeit verging wie im Flug, so dass wir dann auch schon zum Mittagessen aufbrechen mussten. Zum Glück war das Lokal, dass wir dafür ausgesucht hatten, nur etwa zwei Gehminuten entfernt.
Auch dort war alles schön dekoriert, passend zu meinem Brautstrauss mit weißen Callas.
Hab` ich eigentlich meinen Brautstrauss schon erwähnt? Ein Armstrauss aus weißen Callas, die nach unten hin in schlichte, lange Gräser übergegangen sind. In der Mitte war der Strauss mit einem -passend zu meinem Kleid- cremefarbenen Satinband gebunden, das mit Perlen verziert war. Auf die Gräser am unteren Ende des Strausses waren ebenfalls passende Perlen aufgezogen. Hat wunderschön ausgesehen!
Für`s Mittagessen hatten wir uns ein schönes Menü ausgesucht, das auch allen sehr gut geschmeckt hat. Als kleines, abschließendes Highlight wurde das Desert im abgedunkelten Raum mit funkelnden Herz-Wunderkerzen serviert. Das war echt super schön und ist bei unseren Gästen sehr gut angekommen! Genau wie unsere Gastgeschenke, die passend zum Blumenmotto jeweils mit einer kleinen Calla verziert waren.
Auch hier ist die Zeit viel zu schnell vergangen. Kaum hatten wir unseren Espresso ausgetrunken, war es auch schon höchste Zeit aufzubrechen.
…Denn da war ja noch meine geheime Hochzeitsüberraschung für meinen frisch angetrauten Ehemann…
Während wir uns bei den Wirtsleuten bedankt und verabschiedet haben, sind unsere Gäste schon voraus gegangen, um meine Überraschung, die da schon mitten auf dem Rathausplatz gewartet hat, anzusehen.
Als wir dann endlich auch dort angekomen sind, hat mein Mann nicht schlecht gestaunt, als da diese große, weiße Strechlimousine auf uns gewartet hat.
Überraschung gelungen!
Wir haben uns noch von unseren Gästen verabschiedet und sind dann mit der Limousine direkt in unser Flitterwochenende in ein Romantik-Landhotel am Mondsee in Österreich gefahren worden.
                                 *** THE END ***
jetzt kommentieren? 05. Dezember 2008