Letztes Vorsprechen
von JulianeSchon vor ein paar Tagen hatten der Hase und ich das letzt, offizielle und notwendige Vorsprechen beim Standesamt in Bremen. Nachdem das Ehefähigkeitszeugnis eingetroffen war und wir bereits alle Unterlagen zur ersten Sichtung beim Standesamt vorbeigebracht hatten, freute wir uns auf einen weiteren ca. 1 Stündigen Termin morgens um acht.
Ein freundlicher Beamter rief uns pünktlich in sein Büro und zog eine DIN A4 große, ockerfarbene Mappe hervor auf der ganz groß â€śHeiratssammelmappe” zu lesen war. Darunter ganz viele Kästchen und Zeilen um Ankreuzen und so. Irgendwie wie eine Kaffee-Treue-Sammelkarte. Hm….naja, wir wollen ja nur einmal heiraten und wahrscheinlich heißt das so, weil die vom Standesamt da alle Papier drin sammeln.
Erstmal musste der Hase all seine Daten angeben und dann noch eine Eidesstattliche Erklärung abgeben. Dann war ich mit allen Personalien dran, dann die Trauzeugen und dann wurde es komplizert. Wir kamen zum Tagesordnungspunkt “Namensführung”. Ganz klar war für uns schon lange, dass ich den Namen meines Hasen annehmen wollte. Also sagten wir dem Standesbeamten das. Jetzt gibt es da ein kleines Problem. Da der Hase ja Spanier ist, hat er einen quasi Doppelnamen ohne Bindestrich – nämlich den Namen seines Vaters und den Geburtsnamen seiner Mutter. Also Müller Maier zum Beispiel. Wir haben nun gedacht, dass ich den ersten Namen annehmen würde. Das geht nach deutschem Recht aber nicht. Denn im Gesetz steht, dass ich nach deutschem Recht den ganzen, vollständigen Nachnamen meines Zukünftigen annehmen muss. Wenn wir nach spanischem Recht heiraten würden, dann könnte ich meinen Mädchennamen behalten, würde aber berechtigt sein, mich mit dem Namen meines Mannes vorzustellen und so.
Da mussten wir gar nicht lange überlegen. Ich würde doch nicht meinen Namen behalten und mich dann immer z. B. Müller nennen. Wie blöd wäre das denn? Also entscheiden wir uns für die Namensführung nach deutschem Recht. Jetzt hab ich also einen Doppelnamen, aber ohne Bindestrich – ganz wichtig. Und im Ausweis wird das dann auch so stehen. Für den alltäglichen Gebrauch reicht uns aber der erste Nachname.
Nachdem wir das dann also entscheiden hatten, durften wir uns noch ein Stammbuch aussuchen. Da lagen sechs zur Auswahl. Ich hatte meine Entscheidung diesbezüglich schon getroffen, bevor der Standesbeamt um acht überhaupt das Gespräch begonnen hatte. Fünf der Bücher waren grün oder blau, eines rot. Wie hab ich mich also entschieden? Na klar, ich wollte das Rote. Auf dem ist außerdem eine Lilie geprägt – auf allen anderen konnte man das schöne Bremer Rathaus etc. sehen. Mein Hase erkannte die Lilie nicht gleich und sprach von einem Kanabisblatt, aber egal. Er hat meine Entscheidung wohl schon geahnt und so waren wir uns einig. Und das Rote war auch noch relativ günstig – was ein Wunder.
So haben wir knapp 120 Euro beim Standesamt gelassen und dafür erwirken können, dass unsere Unterlagen jetzt an den zuständigen Standesbeamten weitergeleitet werden. Supi – dann kann ja nun geheiratet werden
bisher 1 Kommentar 19. Mai 2008