…wie alles begann ;-)
von KerstinHm, ok…stimmt, eigentlich sollte man eine Geschichte von Anfang an erzählen, das hatte ich auch eigentlich vor. Allerdings ist unsere „Kennenlern-Story“ ziemlich schräg und verzwickt. Ich hatte eine langjährige Beziehung hinter mir und befand mich zudem gerade in der Abschlussphase meines Studiums, war also mit Magisterarbeit und Büffeln für die Prüfungen beschäftigt. Im Grunde hatte ich keinen Kopf für etwas anderes…und dann tauchte er auf. Er war in allem absolut mein Typ, ich fand ihn einfach toll, charmant, witzig und süß und wenn ich heute zurückdenke, ist mir auch klar, dass ich mich sofort heftigst in ihn verliebt hatte. Allerdings hat es danach noch mehr als ein Jahr und unzählige Mails und Telefonate gebraucht, bis wir tatsächlich ein Paar waren. Im März hatten wir sozusagen Jahrestag, wir sind auch erst ein Jahr zusammen und daher dachte ich an nichts „Böses“ und schon garnicht an eine Gelegenheit zum Heiratsantrag, als wir zum Musical „Tanz der Vampire“ nach Stuttgart fuhren, was übrigens ein Weihnachtsgeschenk von ihm für mich war. Ich befand mich gerade im Bad des Hotelzimmers und wollte mich in aller Ruhe zurechtmachen, als ich bemerkte, dass Markus ziemlich unruhig vor der Tür hin- und her tigerte und auf mich wartete. Ungeduld ist normalerweise keine seiner Eigenschaften und daher kam er mir ziemlich seltsam vor, als ich schließlich aus dem Bad trat und er gerade sichtlich aufgeregt und nervös eine Piccolo-Flasche Sekt öffnete. (Ausgesprochener Sekttrinker ist er nämlich auch nicht wirklich). Aber er meinte nur, dass würde jetzt eigentlich noch fehlen und damit überreichte er mir ein sehr kleines Päckchen mit einer sehr großen Schleife drauf. Nun muss ich dazu sagen, dass es Karfreitag war und der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war „oh nein…es ist ein Ostergeschenk, ein verfrühtes Ostergeschenk und ich hab garnichts für ihn!“ Ziemlich verwirrt öffnete ich das Päckchen und fand eine Kette darin, die mir unheimlich gut gefiel. „Ich…wir wollten uns doch eigentlich nichts schenken“, war das erste was ich herausbrachte, denn ich war tatsächlich sehr überrascht und konnte mir keinen Reim darauf machen, warum ich an Karfreitag kurz vor dem Besuch des Musicals eine Kette geschenkt bekam. Offensichtlich stand ich mit beiden Füßen auf dem Schlauch. Er aber meinte darauf, die Kette sei ein Zeichen für seinen Wunsch, mich zu heiraten. Meine Gefühle in diesem Moment zu beschreiben ist eigentlich unmöglich, ich kann mich nur noch an tausend Gedanken erinnern, von „krass, dass ist jetzt ein richtiger Heiratsantrag, wow“…bis zu „was mach ich jetzt, was sag ich nur?“ Jahrelang, mit Sicherheit seit frühester Jugend habe ich viele Stunden damit verbracht, mir vorszustellen, wie DER Heiratsantrag wohl sein würde und was ich in diesem Moment alles romantisches tun —und vor allem, was und wie ich genau antworten würde. Alles war genau geplant…und dann kommt ER und überfällt mich einfach damit, in einem Moment, wo ich mal „ausnahmsweise“ nicht an irgendetwas dieser Art denke. Er hatte mich wirklich eiskalt erwischt und ich fiel ihm erstmal um den Hals und musste ihn küssen, einmal aus einem Impuls heraus, andererseits auch, um meine wirren Gedanken zu ordnen. Als wir uns voneinander lösten, sah er mich fragend an und meinte: „Ähm…Du hast mir immernoch keine Antwort gegeben…“ „Das war ein Ja“, konnte ich nur noch sagen…dann, nach einem Blick auf die Uhr…und nachdem er mir die Kette im Nacken geschlossen hatte, mussten wir auch schon los. Ich hatte ein ganz seltsames Gefühl in der Magengegend und während der Vorstellung musste ich ihn auch andauernd von der Seite anstarren und später hab ich ihn noch mehrmals gefragt, ob er sich das auch WIRKLICH gut überlegt hätte. Er hatte. Nach dem Musical gingen wir noch ins Irish Pub und nachdem wir beide unser Kilkenny ziemlich schnell runtergestürzt hatten, war die seltsame Nervosität verschwunden und wenn ich heute an diesen Abend denke, dann ist es einer der schönsten bisher. Das Beste war, dass der Antrag so unerwartet kam und in solch perfektem Rahmen. Klar haben viele erstmal geschluckt und fanden es gewagt, in einer so frischen Beziehung schon ans Heiraten zu denken, die meisten haben sich aber sehr für uns gefreut und schienen es sogar schon erwartet zu haben. Ich kann nur sagen, dass ich aus vollem Herzen „Ja“ gesagt habe, weil es sich so absolut richtig anfühlt. Ich hatte bisher kein einziges Mal Bedenken und weiß einfach, dass ich den Richtigen gefunden habe. Nach diesem Blick zurück finde ich mich aber nun schon wieder in der Realität wieder, wo wir dieses Wochenende sehr wahrscheinlich mit der Hochzeitslocation über den Ablauf, den Termin, und die Menüfolge sprechen werden. Auch das Problem mit der Gästeliste ist noch nicht geklärt. Es sieht ganz so aus, als würden wir doch erheblich mehr einladen als ursprünglich geplant, allerdings ist das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen…es bleibt weiter spannend.
Bis zum nächsten Mal (hoffentlich hat sich bis dahin einiges geklärt),                                                                                                    Â
liebe Grüße, Kerstin
bisher 2 Kommentare 13. August 2010