Plötzlich „verlobt“
von KerstinAlso ich sitze hier, umgeben von einem Berg von Hochzeitsmagazinen, post-it-Zettelchen in allen Farbvariationen und einer großen Kanne Kaffee und schlage mich mit Fragen und Problemen herum, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie mich mal ernsthaft beschäftigen könnten. Ich gehe davon aus, dass mich das Hochzeitsfieber-vorausgesetzt, es gibt so etwas-absolut und voll erwischt hat. Ok, bis zum geplanten Termin sind es noch ein „paar“ Monate, aber ich fühle mich in meinem „Wahnsinn“ vollkommen bestätigt, wenn ich mir besagte Magazine durchlese, die allesamt praktische Checklisten und Planungshilfen enthalten. In jedem einzelnen lese ich da, dass man zwölf Monate vor der Hochzeit mit der Planung beginnen sollte, da sonst womöglich die Traumlocation nicht mehr verfügbar, das heißt ausgebucht, ist, ebenso wie ein einigermaßen talentierter Foto-oder Videograf. Zudem sollte man offensichtlich „zehn bis zwölf Monate vor der Hochzeit“ sogenannte „Save-the-Date“-Karten an die potenziellen Gäste auf der bereits perfekten Gästeliste verschicken, damit diese sich am Datum des großen Tages nicht etwa allesamt am Strand auf den Malediven oder sonstwo vergnügen, sondern hier, in Deutschland, mit uns feiern können. Wichtig ist, dass jene Karten nicht zu verwechseln sind mit tatsächlichen Einladungskarten. „Save-the-Date“-Karten verkünden also lediglich das Datum mit der Bitte, sich dieses möglichst frühzeitig im Kalender anzustreichen. Obwohl die Existenz dieser Karten für mich, wie so vieles andere im Reich des Hochzeitsplanens, ein absolutes Novum ist, muss ich zugeben, dass das Ganze doch ziemlich sinnvoll zu sein scheint. Getrieben von einem schlimmen Perfektionismus, was die Organisation und Planung sämtlicher Familienfeste und sonstiger Aktivitäten betrifft, wäre es wirklich schlimm für mich, eine Absage zu bekommen, nur weil ich das Hochzeitsdatum einfach nicht früh genug angekündigt habe. Ich würde mich jetzt eigentlich am liebsten gleich mit der Gestaltung und dem Versenden der „Noch-nicht-Einladungskarten“ beschäftigen. Die Sache hat nur einen einzigen, wirklich winzigen, aber nicht zu übersehenden Haken: unsere Gästeliste. Bis gestern Abend standen darauf noch 63 Gäste. Unsere Grenze lag eigentlich mal bei 60, aber wir sind beide so herrlich inkonsequent. Nur 70 wäre uns zuviel, das würde den „kleinen intimen Rahmen“, in dem wir die Feier halten wollen, eigentlich sprengen. Zudem haben wir uns an die Tipps der Hochzeitsmagazine gehalten und einen Budgetplan erstellt. Aber heute Morgen stehen auf der Liste bereits fünf weitere Personen -und wer 68 einladen kann, der kann auch gleich 70… Aber 70 geht nunmal garnicht und 68 auch nicht. Ein ziemlich empfindliches Thema zwischen mir und meinem Ehemann in spe ist mittlerweile die Frage, wen man einladen muss, wenn man bestimmte Leute einladen will und wen man einladen darf, wenn man andere wiederum nicht einladen möchte. Es ist wirklich ein Problem und: es steht zwischen mir und ansprechend gestalteten „Save-the-Date“-Karten…
bisher 1 Kommentar 06. August 2010