Überraschung!!
von JulchenEigentlich wollte ich ja ihn überraschen……zum Geburtstag. Deshalb hatte ich alles ganz genau geplant: Eine Woche vorher bekam er die erste Postkarte mit geheimnissvollen Tipps, ein paar Tage später einen Brief mit den wichtigsten Informationen. Was genau die Geburtstagsüberraschung war, nämlich ein verlängertes Wochenende in Hamburg, hat er erst erfahren, als wir schon im ICE saßen.
Ein hübsches Hotel, eine Stadt- und Hafenrundfahrt, ein romantisches Geburtstagsessen und den „Michel bei Nacht“ hatte ich schon vorher gebucht, den Hafengeburtstag und das Wahnsinns-Wetter gab`s als gratis Zugabe oben drauf. Kurzum: meine Geburtstagsüberraschung war ein voller Erfolg!
Allerdings sollte mein Freund an diesem Wochenende nicht der Einzige bleiben, der überrascht wurde….
Für unseren letzten Tag in Hamburg -bedingt durch Feiertage der einzige, an dem die Geschäfte geöffnet waren- hatten wir einen kleinen Stadtbummel geplant. Aber das Wetter war so schön, dass wir uns einfach nicht vom Hafen und dem tollen Schiff, auf dem man so gemütlich in der Sonne sitzen und Mittagessen und Alsterwasser trinken konnte, losreißen wollten. Bis mein Freund es plötzlich sehr eilig hatte, weil es schon so spät war und wir doch noch durch die Ladenstraße bummeln wollten.
Eigentlich hätte ich da ja schon merken müssen, dass was nicht stimmt: Er drängt zum shoppen gehen?…ganz was Neues. Aber damit der Merkwürdigkeiten noch nicht genug: Mein Freund entwickelte ganz urplötzlich eine große Affinität zu Schmuckgeschäften, weswegen wir, unter Dauerbefragungen von der Art „Gefällt Dir was?“ „Wie findest Du den Ring?“ „Gefällt Dir der?“ „Oder der?“, von Schaufenster zu Schaufenster zogen. Zuerst habe ich versucht, ihm zu erklären, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, weil bald unser Zug geht, und dass wir doch zu Hause alle Zeit der Welt haben um Ringe anzuschauen, aber das war völlig zwecklos.
Ich sollte dazu sagen, dass es nicht das erste Mal war, dass ich als Erinnerung an einen schönen, gemeinsamen Urlaub Schmuck -Ohrringe oder ein Armband-Â von meinem Freund geschenkt bekam. Deswegen habe ich auch nicht gleich an einen Heiratsantrag gedacht, als er wollte, dass ich mir einen Ring aussuche. Eigentlich war ich gerade darum nicht so begeistert von einem Ring als Geschenk, weil das für mich -zugegeben, ziemlich altmodische Einstellung- ein Zeichen für mehr als eine schöne Urlaubserinnerung ist…. eben für ein ganz bestimmtes Versprechen.
Wir haben dann also trotzdem zwei schöne Ringe ausgesucht, einen für mich, einen für ihn und sind dann zum Abschluss unseres wunderschönen Kurzurlaubes und zum Abschied von Hamburg nochmal an die Binnenalster gegangen. Dort hat er dann den Ring, den er für mich gekauft hatte, aus der Tasche gezogen und mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.
Ich war nicht wenig überrascht über diesen Antrag. Nicht weil ich mir im Laufe der vergangenen halben Stunde nicht schon denken konnte, was er vor hat, sondern eher, weil Heiraten bis dahin nicht unbedingt ein Thema war, über das er viel und gerne geredet hat. Ich war mir garnicht sicher, ob er überhaupt mal heiraten will.
Aber er war sich sicher…. und als wir in Hamburg waren und es da so schön war, sollte das unbedingt DIE passende Gelegenheit werden, auf die er schon seit längerem gewartet hatte (…wie er mir später erzählt hat).
Zugegeben: Das klingt alles sehr spontan und vielleicht ein bisschen unromantisch, aber die Atmosphäre und die Umgebung waren so toll und es war alles so „echt“ und kein bisschen gestellt oder kitschig, dass es trotzdem wahnsinnig schön war.
Und außerdem: Ich durfte mir den Ring selber aussuchen……. was will frau mehr
Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Chance für einen Mann, allleine einen Ring zu finden, der ihr auch wirklich gefällt mit 1:1.000 verschwinden gering ist!
Ach so: Jetzt hätte ich beinahe das Wichtigste vergessen: Ich hab natürlich „JA“ gesagt!Â
Und weil wir`s dann aber wirklich ein bisschen eilig hatten, haben wir die Feier unserer Verlobung ins ICE-Bordbistro verlegt. Kann sich jemand etwas Romantischeres vorstellen? Piccolo aus Bechern (Sektgläser gab`s nicht) und dazu gemeinsam das letzte Stück Kuchen, frisch aus der bordeigenen Kühltruhe…….*seufz*……fast wie im Märchen.
Das war sie also, die Verlobungsgeschichte von mir (Julia) und meinem Freund (Olli). Damit bin ich jetzt hochoffiziell eine Bride-to-be, und zwar eine sehr glückliche und eine sehr aufgeregte, die`s kaum erwarten kann hier in Zukunft alles über ihre Pläne und Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit zu erzählen…
                                                                                                                                   Â
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