Tagesarchiv für den 11. April 2013

Ein Ring, sie zu knechten, … und ewig zu binden :)

von Conny

Bei der Hochzeitsmesse im Januar hatten wir ein nettes Gespräch mit einem Goldschmied, welcher Trauring-Schmiedekurse anbietet.

Mich hatte die Idee in einem Kurs unter professioneller Anleitung jeweils den Ring des Partners anzufertigen schon länger fasziniert. Thomas war da eher skeptisch und äußerte seine Bedenken auch indem er meinte „Ich weiß nicht. So wirklich künstlerisch begabt sind wir doch beide nicht und ich will eigentlich nicht, dass du einen Ring bekommst, der aussieht wie ein Stück abgeschnittenes Messingrohr und wenn ich dann den fast fertigen Ring kaputt mache, weil ich irgendwo zu fest draufschlage…“.

Komisch, davor hatte ich nie Angst. Ich bin immer davon ausgegangen, dass uns die Kursleitung da schon entsprechend helfen wird. Die Dame bei der Messe versuchte Thomas diese Skepsis zu nehmen und wir beschlossen uns wenigstens zu einem unverbindlichen Gespräch einmal mit dem Goldschmied zusammen zu setzen.

Dieser Termin war kürzlich und wir trafen bei dem Goldschmied mit einer Handvoll Ideen ein, die uns so durch den Kopf gegangen war. Bezüglich des Materials waren wir uns noch unsicher aber die grundsätzliche Optik hatten wir bereits im Kopf.

Ursprünglich wollten wir eine geschwungene Mittellinie, die zwei Materialien miteinander verbindet. Zum Beispiel Weißgold und Graugold. Da mein Verlobungsring allerdings etwas zu groß ausgefallen war, und wir bei dem Versuch ihn enger machen zu lassen erfahren hatten, dass dies bei einer geschwungenen Linie nur schwer und mit Einbußen umsetzbar ist, war diese Idee wieder von unserer Liste gewichen. Wer will schon später mal einen Ring bei dem die Linie unterbrochen ist. Also eine gerade Mittellinie und für mich einen kleinen Stein.

Der Goldschmied machte uns dann schonungslos klar, dass Graugold eigentlich gar kein Graugold ist sondern eigentlich Weißgold und dass das, was wir als Weißgold ansahen eigentlich rhodiniertes Weißgold sei. Also etwas Behandeltes/Beschichtetes bei dem über die Jahre die Beschichtung abgehen kann und dann ein fleckiger Ring zurückbleiben könne. Überdies riet er von der Verbindung zweier Materialien ab und redete uns Ringe aus reinem Palladium aus, weil da die Allergiegefahr wesentlich größer sei, was den augenscheinlichen preislichen Vorteil relativ schnell schrumpfen ließ. Wow, ist das alles kompliziert!

Er empfahl uns 750er Weißgold mit einer geraden Linie in der Mitte und bot uns an, dass man eine Hälfte matt und die andere glänzend machen könne. Ebenfalls klärte er uns auf, dass diese beiden „Gold-Verarbeitungen“ sich mit der Zeit angleichen würden. D.h. das glänzende wird matter und das matte etwas glänzender. Bei einer geraden Linie ließe sich dies aber ganz gut wieder selbst aufpolieren.

Mit einer ganzen Portion neuer Erkenntnisse und einem ersten Preisangebot verließen wir die Schmiede und machten uns einige Tage darüber Gedanken. Wollten wir wirklich einen selbstgemachten Ring? Unsere Nachforschungen ergaben, dass wir mit einem fertig gekauften nicht günstiger kommen würden und damit war klar, dass wir dieses Experiment wage wollten. Denn es hat schon was einmaliges, wenn man hinterher stolz sagen kann „die haben wir selbst gemacht“.

Mitte Juni geht es daher nun ans Schmieden und wir sind gespannt, wie der Kurs wird. Ich verspreche an dieser Stelle schriftliche Eindrücke und  Bilder zu bringen, wenn wir die fertigen Ringe in den Händen halten. Oder sagt man hier besser „in/an den Fingern haben?“…

bisher 3 Kommentare 11. April 2013


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