Standesamt und Kirche
von Monika07.Dezember 2008
Als wir nach dem Wochenende, an dem wir den Saal gebucht haben, wieder zurück zu Hause waren, hatte ich etwas gemischte Gefühle. Ich war einerseits zwar sehr überzeugt von unserer Wahl. Andererseits war ich aber noch etwas überrumpelt, dass wir uns so spontan entschieden haben. Hatte mir gedacht, dass man sich erstmal bestimmt fünf bis zehn Örtlichkeiten anschaut, bis man das passende gefunden hat. Ist schließlich nicht irgendein Tag, sondern schon was Besonderes. Aber letztlich hat dann doch die Freude überwogen, dass wir einen schönen Saal gefunden haben!
Als nächstes war mir wichtig, den Termin bei Standesamt und Kirche zu machen. Wir hatten uns einfach so einen doch sehr groben Zeitplan gemacht:
Morgens: Friseure mit Trauzeugin, Lachsbrötchen und Sekt, danach Kleid anziehen (meine Planung)
Standesamt: 11:00 Uhr, anschließend Sektempfang
Kirche: 16:30 Uhr
Saal: ab 18:00 Uhr
Zwischen Standesamt und Kirche: Mittagssnack und Fotos
Wir waren auch der Meinung, dass der Grobplan ganz gut funktionieren kann! Daher riefen wir beim Standesamt an. Es gibt dort die Möglichkeit, sich auf einer Burg trauen zu lassen. Allerdings nur wochentags, daher fiel diese Möglichkeit mit anschließenden Fotos im Schlosspark wieder mal weg. Schade!!!
In einem anderen Standesamt hatten wir mehr Glück! Dort waren auch Termine am Samstag um 11:00 Uhr zu vergeben. Natürlich kann man sich erst 6 Monate im Voraus verbindlich anmelden, aber wir wurden zunächst dort eingetragen.
Danach drängte ich meinen Zukünftigen darauf, auch direkt bei der Kirche anzurufen. Das Telefonat lief ungefähr so ab:
Pastor: Wann wollen sie sich trauen lassen?
Antwort: Am 9.Mai 2009.
Pastor: Aber da stehen sie doch bereits drinnen!
Antwort: Hä?
Nein, es war keine himmlische Eingebung. Nein, wir haben den geplanten Termin in der Kirche nicht bekommen. Ja, da war er wieder: Der bereits angesprochene Allerweltsname. Da in seiner Heimat fast jeder Zweite (etwas übertrieben) seinen Nachnamen hat, heiratet dort Jemand anders mit selben Namen.
Natürlich ist das wieder ein weiterer Grund meinen Namen zu behalten. Dem Pastor war das ganze total unangenehm, weil er einfach den Termin und somit ja rechtlich gesehen personenbezogene Daten an uns weitergegeben hat. Aber Pastoren sind auch nur Menschen! Witzig wäre es erst gewesen, wenn Jemand direkt aus seiner Familie dort geplant hätte zu heiraten.
Der Pastor sagte im Gespräch noch, dass es ja nicht so schlimm sei. Die Trauung dauert ca. eine halbe Stunde und wir könnten ja auch noch den Termin um 17:30 Uhr machen. Das wollte ich aber auf gar keinen Fall! Erstens: Kirche eine halbe Stunde klingt zu kurz. Dann kann ich es ja gleich beim Standesamt belassen. Ich wollte schon einen richtigen Traugottesdienst und eine halbe Stunde klingt eher nach kurzem „Husch-Pfusch“ und nicht nach einem ordentlichen Gottesdienst. Und die „Gefahr“, dass wir dann vielleicht noch dem anderen Paar über den Weg laufen, war mir zu groß. Allein die Vorstellung, dass die vielleicht noch vor der Kirche stehen und wir schon rein wollen…. Das geht so gar nicht!!! Oder auf dem Boden Reis liegt oder so… grausame Vorstellungen! Außerdem passt es dann nicht mehr so richtig mit dem Saal, weil es dann zu spät wäre. Mein Freund war wohl ziemlich enttäuscht, weil es seine Stammkirche in Kindheit und Jugend war. Daher hatte er natürlich auch eine Beziehung zu der Kirche. Ich selbst war auch schon dort zur Konfirmation von seinem Bruder und noch zwei oder drei andere Male! Daher wäre es gut gewesen, wenn wir die Kirche bekommen hätten.
Aber: Erstens kommt es anders! Und Zweitens als man denkt! Nun wollten wir natürlich nicht alles wieder über einen Haufen schmeißen. Erst recht nicht, weil wir ja dem anderen Paar den Saaltermin „vor der Nase weggeschnappt hatten“. Also versuchten wir eine andere Kirche in der Nachbargemeinde zu bekommen. Kurzum das hat geklappt! Unser Termin zur Kirche ist also 16:30 Uhr!
Als Trostpflaster hat es sogar geklappt, seinen ursprünglichen Pastor für den Termin zu begeistern. Weil der Pastor da gerade nicht seine Dienstwoche hat und die andere Trauung ein anderer Pastor macht, hat er grundsätzlich frei an dem Termin. Er wusste auch sofort wer mein Verlobter ist und hat sich richtig gefreut, uns trauen zu dürfen. Das konnte ich sogar durch das Telefon hören. Er hat sofort zugesagt. Schönen Dank dafür an dieser Stelle! Somit haben wir das Glück, dass wir zwar eine andere Kirche haben, aber dafür traut uns sein eigentlicher Pastor. Ende gut, alles gut!
Artikel gespeichert unter: Monikas Hochzeitstagebuch
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