Tagesarchiv für den 16. Oktober 2009

Ich will dich lieben, achten und ehren…

von Julchen

Unsere Hochzeitskapelle ist im Obergeschoss der Alten Saline, dem Wahrzeichen von Bad Reichenhall, gelegen. Die Floristin hatte die Kirchenbänke mit weißen Rosen und weiß-lila Schleifen dekoriert. Das bombastische Altargesteck bestand aus weißen und lilafarbenen Blumen. In den Bankreihen waren die lilafarbenen Kirchenhefte ausgelegt, die ich in der Woche zuvor gebastelt hatte. Auf das Cover hatten wir, als wiederkehrendes Element, unser Logo gedruckt. Auf der letzten Seite war ein Hochzeitstaschentuch befestigt… für Freudentränen!

Auch wenn das oft vergessen wird – auch ich hatte diese Tatsache während der langen Planungsphase mehr als einmal aus den Augen verloren -, es sind genau diese 40 bis 60 Minuten, um die es beim (kirchlichen) Heiraten eigentlich geht. Es ist dieser verhältnismäßig kurze Part des „großen Tages“ in dem man eine der wichtigsten Entscheidungen des Lebens besiegelt…

Deshalb bin ich sehr froh, dass unsere Trauungsfeier neben der „weltlichen“ Feier nicht untergegangen ist, sondern absolut zu den Highlights des Tages zählte.
Da war erstmal die tolle Atmosphäre in der voll besetzten Hochzeitskapelle, dann unser phantastischer Gospelchor, der bei allen für gute Stimmung gesorgt hat und nicht zuletzt unser Diakon, der durch seine natürliche und sympathische Art alle Leute erreicht hat – auch die, die sonst mit Kirche nichts am Hut haben, waren sehr beeindruckt und begeistert von ihm.

Beim Traugespräch hatte er eine tolle Idee, von der wir beide sofort begeistert waren und die dann auch bei unseren Gästen sehr gut angekommen ist: Nach der Predigt, in der er unter anderem Bezug auf eine schöne Geschichte zum Thema „Rose“ nahm, haben der Bräutigam und ich an alle knapp 70 Gottesdienstteilnehmer weiße Rosen verteilt. Diese Geste hat viele Gäste sehr berührt. Manche waren jetzt schon froh, um die Hochzeitstaschentücher im Programmheft :-) .
Nach der Segnung unserer Hochzeitskerze hat meine Cousine den schönen Text „Die Hochzeitskerze spricht…“ vorgelesen.

Danach war es dann soweit: Die Trauung.
Zum Glück hatten wir den Text des Eheversprechens beide vorher auswendig gelernt. So mussten wir in diesem Moment nichts ablesen, sondern konnten uns ganz einander zuwenden. Außerdem weiß man, wenn man sich vorher schon so intensiv mit dem Text beschäftigt hat, um ihn sich zu merken, ganz genau und ganz bewußt, was man dem anderen in diesem Moment sagt und verspricht. Das war, trotz aller Nervosität, sehr schön!
Zum Abschluss des Gottesdienstes brachte der Chor dann noch das Lied, auf das ich mich schon ganz besonders gefreut hatte: Oh Happy Day!

Als wir aus der Kirche traten, standen da mindestens 30 Passanten, angelockt durch die Touristenattraktion „Alte Saline“ und durch die weiße Limousine, die auf uns wartete. Als sie unsere Hochzeitsgesellschaft aus dem Gebäude kommen sahen, haben sie spontan applaudiert.

In diesem Moment zeigte sich erneut das „Glück im Unglück“, das wir an diesem Tag mit dem Wetter hatten:
Unser Empfang war trocken geblieben, während wir in der Kirche waren, hatte es geregnet und als wir uns nun zum Gruppenfoto aufstellten, hörte es noch einmal auf zu regnen.

Vor lauter Sorge um das Wetter und den Kopf voll mit tausend Dingen, hätte ich beinahe übersehen, dass die Gäste dem Brautpaar nach der Hochzeit natürlich gerne gleich gratulieren möchten.

Anschließend haben wir uns, gerade rechtzeitig, bevor es so richtig zu regnen begonnen hat, auf den Weg zu unserer Feierlocation am See gemacht. Die weiße Limousine mit Brautpaar und Eltern hat die hupende Autokollone angeführt. Während der kurzen Fahrt hatten wir Gelegenheit, uns zurückzulehnen und durchzuatmen. Ich war sehr erleichtert und glücklich, dass der erste Teil des Tages so gut geklappt hatte!

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Heute wird geheiratet – noch 60 Minuten

von Julchen

Eine Stunde vor der kirchlichen Trauung waren alle Gäste zu einem kleinen Stehempfang mit belegten Baguettes und Getränken eingeladen. Während wir mit unserem Fotografen unterwegs waren, haben meine Geschwister den Aufbau organisiert:
Es gab Stehtische mit weißen Tischdecken und lila Schleifen, lila Cocktailservietten (bedruckt mit unseren Namen und dem Hochzeitsdatum), Schälchen mit M&M`s in Weiß und Lila, ebenfalls mit persönlichem Text bedruckt und zur Deko unser Monogramm zum Aufstellen – natürlich auch in Lila. Das Buffet bestand aus leckeren, mit Lachs, Schinken, Käse, etc. belegten Baguettes und kleinen Getränkefläschchen, die alle mit unserem lilafarbenen Logo etikettiert waren. Während sich alle am Buffet bedienten, hatten wir Gelegenheit jeden Gast zu begrüßen. Meine Schwestern haben in dieser Zeit lila „Ja, ich will!“ – Ansteckbuttons verteilt. Alle Autofahrer wurden zusätzlich mit einer lila-weißen Autoschleife ausgerüstet.

Kurz bevor der Empfang beginnen sollte, haben wir etwas nervös auf die Uhr geblickt und uns gefragt, ob alles geklappt hatte: Genau jetzt sollten unsere Eltern in der weißen Limousine sitzen, die wir als Überraschung bestellt hatten, um sie von zu Hause abholen und zur Kirche fahren zu lassen.
Wenig später bog die Limousine auch schon um die Ecke und kam unter neugierigen Blicken die Auffahrt herauf gerollt. Die Überraschung war gelungen!

Wenige Minuten vor dem Trauungsgottesdienst spielte mein Bruder aus dem Fenster im obersten Stockwerk mit der Trompete „Going to the Chapel“ und gab so das Signal zum Aufbruch. Diese tolle Einlage kam bei unseren Gästen schonmal total gut an!
Auf Anregung unseres Diakons hatten wir uns dazu entschieden, den Einzug in die Kirche selbst anzuführen. Also haben wir uns aufgestellt, um alle gemeinsam in die Kapelle einzuziehen…

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Heute wird geheiratet_Teil 2

von Julchen

Zurück in der Wohnung meiner Mutter haben meine Schwestern und ich uns an die „Mission Brautkleid“ gemacht. Durch die Termine bei der Schneiderin hatte ich bereits ein bisschen Übung und konnte mich mit etwas Hilfe in wenigen Minuten endgültig in eine Braut verwandeln.
Zusammen mit dem geliehenen Schleier und meinem lila Brautschmuck war das Outfit perfekt ….. und ich war sehr gespannt, was mein Bräutigam dazu sagen würde.

Kaum war ich fertig angezogen, läutete es auch schon an der Wohnungstür. Es war mein Bräutigam, der mich zum Fototermin abholen kam. Der Moment der Wahrheit war gekommen: Wird ihm mein Kleid gefallen? Werde ich ihm als Braut gefallen?
„Wunderschön!“ war das erste, was er dachte, hat mir mein Mann später über diesen Moment erzählt. „Wunderschön sieht sie aus, meine Braut.“

Wunderschön war auch der Brautstrauß, den er zuvor bei der Floristin abgeholt hatte. Fliederfarbene Rosen, wie ich es mir gewünscht hatte.
Und wunderschön sah auch mein Bräutigam in seinem Hochzeitsanzug aus. Es war alles perfekt.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg, um uns mit dem Fotografen zu treffen. Der Regen ließ noch immer auf sich warten. Vielleicht hatten wir ja doch Glück und unser Empfang konnte nachher im Freien stattfinden…

Obwohl es nicht regnete, waren wir sehr froh, dass wir für die ersten Bilder eine schöne Innenlocation organisiert hatten: Das Marmortreppenhaus im alten königlichen Kurhaus.
Von unserem Vortreffen in München wußte unser Fotograf Mathias bereits, dass wir beide keine besonders extrovertierten Typen sind, die sich gleich spontan und ungezwungen vor der Kamera bewegen würden. Aber nach einer kleinen „Aufwärmphase“ haben wir immer mehr gefallen gefunden an unserem „Fotoshooting“. Nach einigen klassischen Posen haben wir dann auch ein bisschen experimentiert. Dabei sind, glaube ich, ein paar ganz witzige Motive entstanden. Es hat, entgegen meiner Erwartungen, jedenfalls richtig Spaß gemacht …. was wir nicht zuletzt der unkomplizierten und lockeren Art unseres Fotografen zu verdanken haben, die auch bei unseren Gästen super angekommen ist. Ich bin schon total gespannt auf die Bilder!

Die letzten Paaraufnahmen haben wir dann direkt an und in unserer Hochzeitslocation, der Alten Saline, gemacht. Dort fand auch gleich der nächste Programmpunkt statt: Der Stehempfang.

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Heute wird geheiratet_Teil 1

von Julchen

Am 10.10. war es soweit: Der Tag unserer Hochzeit war gekommen!
Als um 5:30 Uhr mein Wecker klingelte war es draussen noch finstere Nacht.
Heute würde sich also zeigen, ob sich all die Planung gelohnt hatte, heute würden wir endgültig Ja zueinander sagen.
Keine Zeit für kalte Füße. Schon in einer Stunde stand der erste Programmpunkt des Tages an: Friseurtermin.
Vier Mal Frisieren und Schminken – die Friseurinnen hatten alle Hände voll zu tun mit mir und meinen Brautjungfern. Und sie haben ganze Arbeit geleistet, während wir uns – noch ein bisschen verschlafen – bei einer Tasse Kaffee und einem Gläschen Sekt (das an diesem Tag nicht das letzte sein sollte) im Frisierstuhl zurücklehnen durften.
Drei Stunden später haben wir den Friseursalon top gestylt wieder verlassen. Draussen war es mittlerweile hell geworden. So hell, dass wir vorsichtig darauf hoffen durften, dass der angekündigte Dauerregen noch ein paar Stunden ausbleiben würde…

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Ist denn das zu fassen?

von Julchen

Da ist doch in den letzten Tagen vor der Hochzeit tatsächlich noch echter Stress aufgekommen. Oder besser: Panik.
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass alles chaotisch und unorganisiert ist, dass nichts fertig wird, dass alles schief gehen wird.
Am Abend vor dem großen Tag hätte ich am liebsten den Kopf unter die Bettdecke gesteckt und ihn erst am Tag nach der Hochzeit wieder herausgezogen. Überhaupt wollte ich von dem ganzen Gerede vom „großen Tag“ nichts mehr hören. Von diesem einen Tag sollte alles abhängen? Und was, wenn der Tag eine einzige Katastrophe wird?!
Am Ende half nur noch tief durchatmen und wenigstens ein paar Stunden schlaf retten.

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