Vorstellung Teil I

von Monika

12.November 2008

Hallo,

ich stelle mich am Besten erstmal vor! Ich bin Monika, 26 Jahre alt und werde am 09.05.2009 heiraten (wenn nichts dazwischen kommt). Normalerweise wäre ich eigentlich schon verheiratet… Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Mein Zukünftiger hat mir bereits am 16.10.2007 den Antrag gemacht. Es war am Kamin auf dem Boden unseres Wohnzimmers und er drückte es ungefähr so aus: „Ich will dich heiraten!“ Klingt etwas plump, aber anhand seines erhöhten Herzschlages, der Situation und der gespannten Stille, war mir klar: Das ist ein Antrag, auch wenn er mich nicht direkt gefragt hat. Tja und ich hab „Ja“ gesagt. So oder ähnlich fängt es ja immer an…

Und dann beginnen die ersten Überlegungen bzw. die ersten ernsthaften Überlegungen. Ich hatte nie als Mädchen, Jugendliche oder Erwachsene den Wunsch zu heiraten. Andere träumen ja schon als Kind davon! Aber bei mir stand noch im Abi-Buch unter Ziele: nicht Heiraten, keine Kinder…! Da hat man dann gar nicht so viel Bezug zum Heiraten und keine genauen Vorstellungen, wie man das überhaupt möchte!

Viele Ideen spuckten da so in meinem Kopf rum: Ausland, hochromantisch zu Zweit, rauschendes Fest, er in weißem Anzug und ich in schwarzem Abendkleid, am Strand, die klassische Variante etc. Nach den ersten gemeinsamen Gesprächen war dann doch ziemlich schnell klar, es wird eher die klassische Variante mit Standesamt und Kirche. Von da an änderten sich die Fragen. Hmm, beides an einem Tag? An zwei Tagen? Oder vielleicht doch ein ganzes Jahr zwischen Standesamt und Kirche? Und überhaupt in welcher Stadt? Meine Geburtsstadt ist Neumünster, seine Nordhorn, wir haben zusammen in Lübeck gelebt und wohnen nun in Hannover! Da kommen alleine vier Orte in Frage! In Hannover sind wir wegen unserer Arbeit und haben dort noch keinen festen bzw. großen Freundeskreis. Daher habe ich mich persönlich nie richtig heimisch und wohl gefühlt. Somit fiel Hannover schon mal runter. Da ich nie den Traum hatte zu heiraten, konnte ich auch ohne schlechtes Gefühl meine Heimatstadt streichen. Anders allerdings in Lübeck! Meine Wahlheimat Nummer 1. Eine Stadt, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe und leider einen tollen und gemeinsamen Freundeskreis und die Ostsee mit dem Umzug zurücklassen musste. Da konnte ich mir schon gut vorstellen zu heiraten! Tja und seine Heimatstadt bzw. Dorfgemeinde? Auf der Landkarte kaum zu finden, aber durchaus okay! Also blieben zunächst diese zwei Varianten übrig!

Irgendwann sind wir dann auf die Namensfrage gekommen. Er hat einen Allerweltsnamen, der nicht ganz so populär ist wie Schulz oder Schmidt. Allerdings ist der Name einfach schlicht, leicht zu buchstabieren und okay. Ich finde ja Doppelnamen total bescheuert und vertrete die Auffassung, dass man, wenn man schon heiratet und sich für ein gemeinsames Leben entscheidet, dann auch zusammen einen Namen tragen sollte. Aber andere sehen das anders! Mein Name war schon immer etwas schwieriger. Wenn man am Telefon war, musste man doch ziemlich oft den Namen buchstabieren und selbst dann steht er dann doch wieder falsch auf dem Papier! Zwar bin ich bestimmt ziemlich emanzipiert (mein Mann muss im Haushalt helfen! Dafür kann ich auch Laminat verlegen!), aber dennoch habe ich kein Problem seinen Namen anzunehmen.

Natürlich erwarte ich auch das Selbe von ihm! Daher habe ich auch vorm Antrag häufig im Scherz schon gesagt: „Wir können noch gar nicht heiraten, wir haben uns noch auf keinen Namen geeinigt!“ Und dabei habe ich natürlich nie ein Zweifel daran gelassen, dass ich erwarte, dass er meinen Namen annimmt! Frauen könne ja so fies sein…!!!

Also wollte ich nun in der Planungsphase gerne (zumindest einmal) hören, dass er auch bereit ist für eine Hochzeit zu verzichten. Tja, wozu das geführt hat, kann ich euch sagen! Streit!!! Mein lieber Herr zukünftiger Ehegatte war unter keinen Umständen bereit zu sagen, dass er auf seinen Namen verzichten möchte. Und das hat mich super wütend gemacht. Ich schwelge romantisch dahin und denke schon an sein Weihnachtsgeschenk (ein Klingelschild mit seinem Namen und zuvor: hier wohnt Fam. x) und er besteht darauf, dass ich seinen Namen annehme bzw. er seinen behält! Wenn das keine kognitive Dissonanz ist, weiß ich auch nicht! Aber da waren sie die kleinen fiesen Machtstreite in einer Beziehung. Und die gibt es und jeder kennt sie! Besonders geärgert hat mich, dass er fünf Geschwister hat und sein Name ohnehin in irgendeiner Form weiter bestehen bleibt, während mein Familienname ausstirbt. Ich glaube, es gibt nur noch drei weitere Familien in Deutschland mit meinem Nachnamen und in unserer Familie habe ich zwar zwei Brüder, die aber weit entfernt vom Heiraten und Kinderkriegen sind. Aber in einer guten Beziehung redet man ja bekanntlich und inzwischen weiß ich, dass es auch bei ihm noch tiefere Gründe gab seinen Namen zu behalten. Also, gehe ich weiter davon aus, dass ich seinen Namen annehmen werde, obwohl wir in den aktuellen Vorbereitungen darüber noch nicht gesprochen haben. (Vielleicht komme ich also später noch mal darauf zurück!)

Ich wollte nur an dieser Stelle schon mal darauf hinweisen, dass es nicht immer hochromantisch und in purpurroten Farben ist, wenn man sich entschlossen hat zu heiraten. Aber keine Angst: unser Datum steht. Man kann sich also auch trotz Streitereien in der Planungsphase trauen. Aber ihr werdet ab jetzt ja mehr vom Planen und Gefühlschaos lesen.

Mach für heute Schluss! Bis dann! Monika

Artikel gespeichert unter: Monikas Hochzeitstagebuch

bisher 1 Kommentar Eigenen Kommentar schreiben

  • 1. Esy  |  18.November 2008 at 12:22

    Hallo Monika,

    find das grad witzig, ich bin auch 26 Jahre jung und mein Hochzeitstermin ist der gleiche wie deiner!!

    Wenn´s nach uns gegangen wäre, hätte Juni oder Juli gut gepasst, aber wie du schon sagst, „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“ Dies gilt glaub ich für meine gesamte Hochzeitsplanungsphase…
    Aber der 09.05.09 ist auch schön.

    Das mit den Namen ist wirklich nicht einfach. Ich würde auch gern meinen behalten, da ich die Letzte in unserer Familie bin, die ihn fortführen könnte (mein Vati ist der letzte männliche Erbe und meine Schwester ist bereits mit anderem Namen verheiratet…) Aber mein zukünftiger möchte nicht von seinem schönen, aber nicht immer sofort verständlichen Namen abweichen. Allerdings hatte er es sich schon mal überlegt, aber wenn´s dann ernst wird muss ich mich biegen. Aber Doppelname oder getrennte Namen finde ich total doof. Naja, das sind so die „kleinen“ Probleme.

    Jedenfalls ist es nicht immer „Friede,Freude, Eierkuchen“ und grad den Namen hat man schließlich den Rest des Lebens…

    Für jedes Problem wünsch ich dir eine Lösung und viel Erfolg bei der Hochzeitsplanung.

    Grüße aus München von Esther

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